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Eine süße Verführung

Wie schon Tom Hanks in Forrest Gump feststellte, „ist das Leben wie eine Pralinenschachtel”. Manchmal macht man positive Erfahrungen und hin und wieder weniger schöne. Erst die „Mischung aus beiden macht das Leben spannend und lebenswert. Ganz ähnlich ist es auch mit einem Mix aus Cannabissamen, wie er von vielen Seed Banks heutzutage angeboten wird. Sweet Seeds bieten in dieser Saison ihren neuen „Sweet Mix Auto” an und der Grower Tommy G. nutzte die Gelegenheit und brachte 16 Samen zum Keimen, um sich von dieser fruchtigen Mischung süßer Hanfsorten überraschen zu lassen.

Selbstblühende oder Autoflowering-Sorten (Autos) erfreuen sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit bei Homegrowern, die sich mit Cannabisblüten selbst versorgen wollen. Angefangen hat dieser Trend vor über zehn Jahren mit der inzwischen legendären Ur-Automatik-Sorte Lowryder von dem Breeder Joint Doctor aus Kanada. Lowryder hat – wie andere klassische Autoflowering-Strains, etwa White Dwarf – noch einen großen Anteil Ruderalis- Genetik, die dafür sorgt, dass die Pflanzen unabhängig von der Lichtperiode nach einer kurzen Wachstumsphase von selbst – also „automatisch” – in die Blüte gehen und mehrere Ernten unabhängig von der Jahreszeit ermöglicht. Allerdings führt das auch dazu, dass sich die Pflanzen im Durchschnitt sehr klein und dadurch eher ertragsarm entwickeln.

Mittlerweile ist es den Züchtern der renommierten Samenbanken aber gelungen, den Ruderalis-Anteil der selbstblühenden Sorten auf ein Mindestmaß zu beschränken. Auf gerade so viel, wie nötig ist, damit die Pflanzen auch weiterhin unabhängig von der Photoperiode automatisch in die Blüte wechseln – und sie haben erfolgreich Eigenschaften wie eine höhere Statur und größere Erträge einkreuzen können.

Autos eignen sich vor allem für Grower, die auf dem Balkon oder im eigenen Garten ein paar Pflanzen für den Eigenbedarf ziehen und dabei Diskretion bewahren wollen. Für profitorientierte Kommerz-Grower sind die ertragsschwächeren Selbstblüher nicht unbedingt die richtige Wahl, auch wenn die Automatics von heute deutlich höhere Ernten und fruchtigere Hanfblüten erzielen als noch vor ein paar Jahren.

Die spanische Samenbank Sweet Seeds begann 2007 mit ihren Zuchtexperimenten mit selbstblühenden Sorten. Zwei Jahre später in der Frühlingssaison wurde mit Speed Devil der erste vollautomatische Strain der Seed Bank aus Valencia eingeführt. Speed Devil beeindruckte nicht nur durch eine große Harzproduktion, sondern vor allem durch ein intensives Aroma, wie man es bis dahin nur von regulären Skunk-Strains kannte und welches sich von dem eher schwachen Duft herkömmlicher Ruderalis-Genetiken deutlich abhob. Nach diesem ersten Erfolg investierten die Breeder bei Sweet Seeds viel Zeit und Geld in die Entwicklung weiterer automatisch blühender Sorten und brachten 2010 Fast Bud und Big Devil auf den Markt. Die Revolution der selbstblühenden Sorten hatte gerade erst angefangen.