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Der Freund und Helfer

Orhan* wohnt in Hamburg und hat erst vor ein paar Monaten angefangen zu growen. Als ich ihn besuche, erwartet er mich
mit seinem Freund und Tutor Dirk in der Küche. Während wir die obligatorische Begrüßungstüte rauchen, erfahre ich, dass Dirk seinen Kumpel erst auf die Idee gebracht hat, vom Haschkunden zum Selbstversorger aufzusteigen. Dirk ist erfahrener Indoor-Gärtner, der früher schon einmal ein paar mehr Lampen betreut hat, derzeit aber die Finger vom ehemaligen Hobby lassen muss. Um nicht ganz ohne gutes Gras dazustehen, hat Orhan dann grünes Licht für einen Mini-Grow in seinem Wohnzimmer gegeben. Unter der Bedingung, dass sein Kumpel ihn anlernt und bei technischen Fragen berät.

Für Anfänger wie Orhan ist das Angebot von Growshops oft unübersichtlich, falsche Ambitionen des Neueinsteigers sowie auch mangelnde oder fehlerhafte Beratung enden oft im Desaster. Deshalb hat ihm Dirk Schritt für Schritt erklärt, wie man die Sache von Grund auf richtig angeht. Vom ersten Samen bis zur richtigen Lagerung nach dem Trocknen. Nach der ersten Lektion über das Basiswissen und ein paar Kapiteln aus Ed Rosenthals Growers Handbuch stellte sich Orhan die erste, grundlegende Frage.

In Deutschland sind beide Varianten illegal. Wer Freunde hat, die zufällig ein paar Stecklinge übrig haben, spart Zeit und minimiert das Risiko einer illegalen Postbestellung. Wer trotzdem Samen bestellt, nutzt den ersten Grow nicht selten, um eine Mutterpflanze mit guten Eigenschaften zu selektieren. Dirk hat solche Freunde und konnte seinem Freund Starthilfe in Form von 12 Stecklingen vermitteln. Acht für das Blütezelt und je eine Cream Mandarine von Sweet Seeds, eine LSDvon Paradise Seeds, eine White Widow und eine Amnesia Haze von Royal Queen Seeds für die noch kleinere Mutterkammer, die die beiden in einem Ikea-Faltschrank eingerichtet haben.

Stecklinge und deren Mutterpflanzen benötigen andere Bedingungen als blühende Pflanzen, deshalb muss hierfür eine getrennte Räumlichkeit eingeplant werden. Für Selbstversorger reicht im Normalfall eine einzige Mutterpflanze. Orhan möchte die vier Sorten bis nach der Ernte behalten und sich dann für eine entscheiden. Mit mehr Sorten wäre der Aufwand, den er mit der Mutterkammer hat, wiederum zu groß für sein wertvolles Freizeit-Budget. Die kleinsten Zelte sind mit 40x40cm Grundfläche bei 1,20 Meter Höhe optimal. Das macht die Sache anfangs ein wenig teurer und zeitintensiver, dafür aber unabhängig und eine gute Mutterpflanze garantiert über lange Zeit gleichmäßige, verlässliche Erträge. Nachdem sich die beiden über die Bestückung einig sind, stellt sich schon die nächste Frage.