Salvia-Divinorum-01-e1491221857793 (1)

Salvia Divinorum – Zaubersalbei

Salvia divinorum gehört zur etwa 900 Spezies umfassenden Gattung der Salbei-Arten und damit zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und wird auch Azteken-, Götter-, Mazateken-, Wahrsage- oder Zaubersalbei genannt. Salvia divinorum kann in Mexiko und nur dort gefunden werden und ist seit langer Zeit eine rituelle Zauberpflanze der Mazateken, wie lange genau, kann nicht verifiziert werden. Salvia divinorum ist sozusagen eine Art „Ersatz-Entheogen‟ mexikanischer Curanderos und Curanderas (Medizinmänner und -frauen). Das dissoziativ-psychedelisch wirksame Gewächs wurde über LSD-Entdecker Albert Hofmann und seine Ehefrau Anita international bekannt und wird von mazatekischen Heilern in Zeiten der Pilzarmut zur Divination, Diagnostik, Therapie und für andere Rituale verwendet.

Indigene Bezeichnungen der Salvia divinorum sind unter anderem Hojas de Maria Pastora bzw. Ska Maria Pastora (Mexikanisch; Blätter der Hirtin Maria), Hierba de la Pastora bzw. Yerba de la Pastora (Kraut der Hirtin), Hojas de la Pastora (Blätter der Hirtin) und Hierba de la Virgen (Kraut der Jungfrau). Eventuell ist auch der aztekische Pipiltzintzintl („edelster kleiner Prinz‟) mit Salvia divinorum identisch. Szenenamen, die in der psychedelischen Bewegung verwendet werden, sind unter anderem Lady Salvia, Sally D, Diviner‛s Sage und Sage of the seers.

Heute sind in Mexikos Regenwäldern (Oaxaca) nur noch sehr selten Wildpflanzen zu finden, es sind hauptsächlich Kultivare, also kultivierte, vom Menschen vermehrte und gezogene Exemplare existent. Es sind diverse Salvia-divinorum-Strains, also Kulturformen bekannt, die für die Anzucht und Pflege in Frage kommen: Am bekanntesten sind der sogenannte „Hofmann-und-Wasson‟-Strain und der „Blosser‟-Strain (nach dem Ethnobotaniker Bret Blosser) der auch „Palatable Clone‟ (wohlschmeckender Klon) genannt wird. Daneben gibt es noch eine Reihe anderer Zuchtformen, nämlich „Cerro Quemado‟, „Green Witch Queen‟, „Julieta‟, „La Fuerza‟, „Luna‟, „Owens‟ und „Paradox‟, die aber eher selten sind.

Früher dachte man, Salvia sei ausschließlich durch Stecklinge vermehrbar, heute weiß man aber, dass es möglich ist, manche Kultivarformen der Salvia auch aus Samen heranzuziehen, wenngleich dies auch etwas komplizierter ist.