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Cultiva 2013 – Hanfkultur erobert den Osten Europas

Herbstzeit ist Erntezeit, und auch die Saison für Hanf-Fachmessen geht dann wieder so richtig los, wenn sich der Sommer dem Ende neigt. Den Anfang hat, wie schon die Jahre zuvor, die Expogrow im Baskenland gemacht. Hier – genauer gesagt in Irun, und damit nur einen Steinwurf von der französischen Grenze entfernt – ist man noch ein wenig hanffreundlicher gesinnt als im ohnehin schon liberalen Spanien. Kurz nach unserem Stopp in Irun ging es für unser Team weiter zum für uns wichtigsten Event, der Cultiva in Wien/Vösendorf.

Bereits zum siebten Mal präsentierten zahlreiche Aussteller in der Eventpyramide Vösendorf an über 100 Ständen neben den allgegenwärtigen Hanfsamen  zum großen Teil Gärtnereibedarf für Indoor-Begeisterte, wobei in Österreich auch die Freunde der Zucht mit Stecklingen nicht zu kurz kommen. Die in Österreich zur Aromatherapie angebotenen und dort somit legalen Hanfbabies wurden an den Ständen der heimischen Stecklingszüchter wie Flowery Fields, Hanf & Hanf oder der Hanfoase blendend in Szene gesetzt. Daneben gab es Hanfprodukte als Bekleidung, Kosmetik, Baustoff, Dämmstoff sowie als Lebensmittel in Form von Hanföl, Hanfnudeln, Keksen und noch vieles mehr auf der schier unendlichen Produktpalette, die sich aus der Nutzpflanze Cannabis herstellen lässt.

Einen Einblick in die aktuelle Situation in Österreich konnte man sich wie jedes Jahr beim Cultiva Hanfkongress verschaffen, auf dem zahlreiche Beiträge zu Themen wie Hanf in der Medizin, Hanf als Rohstoff, Hanf als Nahrungsmittel, Hanf und Recht oder auch Cannabis Social Clubs in Europa und speziell in Österreich behandelt wurden. Besonders erfreulich bei der Organisation einer schlagkräftigen Legalize!-Bewegung war die Präsenz des vor knapp einem Jahr gegründeten Österreichischen Hanfverband (ÖHV), der sowohl auf dem Kongress als auch mit einem eigenen Stand vor Ort vertreten war.

Auch wenn es viele nicht immer wahrhaben wollen, Lobbyverbände haben einen großen Einfluss auf die Politik – je größer solch ein Verband, desto einflussreicher ist er natürlich. Doch auch kleinere Interessensvertretungen können hinter den Kulissen so manches bewegen; die Hauptsache ist, sie verfügen über einen gewissen Organisationsgrad und, das Wichtigste, ein paar finanzielle Mittel.

Bis vor wenigen Jahren hatten Hanftreibende sowie Freundinnen und Freunde der verbotenen Pflanze nicht einmal ansatzweise so etwas wie einen Lobbyverband. Die Erfolgsgeschichte des Deutschen Hanfverbands (DHV) hat das besonders in den letzten zwei Jahren geändert. Der DHV ist in den Medien und der Politik omnipräsent und kann mittlerweile auf zahlreiche Firmen- und Privatsponsoren bauen, die den Fortbestand und sogar den Ausbau des erfolgreichen Modells „DHV“ garantieren.

So war unsere Redaktion auf der letztjährigen Hanfmesse in Wien, der Cultiva, freudig überrascht, dass sich auch in Österreich eine Interessensvertretung für die Hanfbranche und alle privaten Hanffreundinnen und -freunde formiert, allerdings noch nicht offiziell gegründet hatte: Der Österreichische Hanfverband, kurz ÖHV, hat am 1. März 2013 sein Büro am Neubaugürtel Nr. 22/3 in 1070 Wien bezogen, um von dort aus Lobbyarbeit für die auch in der Alpenrepublik immer noch tabuisierte Pflanze zu betreiben. Der neue Lobbyverband stellt dabei alle Facetten der uralten Kulturpflanze in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Hanf ist Rohstoff, Medizin und Genussmittel, denn sein größter Vorteil ist ja gerade die Vielseitigkeit.

In Österreich gibt es aufgrund der im Vergleich zu Deutschland relativ liberalen Gesetzeslage viele Growshops und Samenhändler. Auch der Nutzhanfbereich und die Forschung im Bereich „Cannabis als Medizin“ ist viel weiter fortgeschritten als hierzulande. Dies stellt für den bis jetzt noch „kleinen“ Bruder des Deutschen Hanfverbandes eine gute Basis, aber auch eine große Verpflichtung dar. Mit Bushplanet, Growcity, Indras Planet und Hanf & Hanf hat der ÖHV auch schon vier alteingesessene und über die Grenzen Wiens hinaus bekannte Unterstützer gefunden, die hoffentlich nur den Anfang bilden. Gerade die Profis aus der Hanfbranche in unserem Nachbarland sollten jetzt verstehen, dass man die internationale Aufbruchstimmung auch für nationale Belange nutzen kann und die Legalisierungsanstrengungen professionalisieren muss, um etwas zu erreichen. Dazu bietet der ÖHV den zahlreichen Shops, Organisationen und Privatpersonen in Österreich, die eine Re-Legalisierung unterstützen wollen oder gar von einem solchen Schritt profitieren würden, ab sofort die Möglichkeit. Diese wurde auf der diesjährigen Cultiva sowohl von Privatpersonen als auch vom Handel fleißig genutzt – der ÖHV konnte über 100 Neueintritte während der drei Tage verzeichnen – Chapeau! Lasst auch Ihr diese Chance, sofern Ihr in Österreich wohnt, nicht ungenutzt verstreichen und tretet dem ÖHV bei! Der Beitrag für Privatsponsoren beträgt schlappe 12 € pro Jahr.

Neben dem ÖHV war natürlich auch das deutschen Pendant, der DHV, in Form seines Geschäftsführers Georg Wurth vertreten, der auf ein mindestens ebenso erfolgreiches Jahr 2013 zurückblicken kann, denn auch in Deutschland ist das Thema Cannabis-Re-Legalisierung nicht zuletzt dank des DHV-Engagements wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit gerückt.

Erwähnen muss man auch noch den Auftritt von Hanf-Legende Ed Rosenthal beim Cultiva-Kongress, der das größte Hanf-Event im deutschsprachigen Raum dazu nutzte, die Arbeit der Oaksterdam University, der ersten Hanf-Uni der Welt in Oakland/Kalifornien zu promoten. Darüber hinaus stellte Ed Rosenthal am Stand von Sensi Seeds, deren Gründer Ben Dronkers sein langjähriger Freund und Wegbegleiter ist, sein neuestes Buch Ed Rosenthals Marijuana Growers Handbuch vor und signierte es.

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