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Young Global Leaders – Geschichte eines internationalen Programms für die Elite

„Die Welt zu einem besseren Ort machen“ – nichts Geringeres haben sich die „Young Global Leaders“ auf ihre Fahnen geschrieben. Sind sie damit tatsächlich die Vorboten einer neuen Weltregierung oder doch nur ein Club von jungen Möchtegern-Weltverbesserern? Auf jeden Fall versuchen sie, Einfluss auf die Wirtschaft und Politik souveräner Staaten zu nehmen. Ihr Gründer Klaus Schwab wurde einst selbst durch ein ähnliches Eliten-Programm rekrutiert, gegründet von Henry Kissinger und finanziert von der CIA. Man muss daher nicht an Verschwörungstheorien glauben, um die Geschichte dieses Vereins einmal etwas kritischer zu beleuchten.

„Young Global Leaders“ – allein der Name klingt schon sehr selbstbewusst. Aber wer genau maßt sich hier eigentlich eine globale Führungsrolle an? Junge einflussreiche Menschen unter 40 sollen das sein, die laut ihrer Selbstdarstellung die „Welt zu einem besseren Ort machen“ wollen – berufen vom „World Economic Forum“ (WEF). Um diese ebenso harmlos wie allgemein klingende Aussage besser zu verstehen, muss man sich daher zwangsläufig mit den Hintergründen und Absichten des WEF und dessen Gründer Klaus Schwab auseinandersetzen.

Den meisten wird das WEF vor allem durch dessen jährliche Tagungen im schweizerischen Davos bekannt sein, bei der es am Rande immer wieder mal zu Protesten kommt. Während der COVID-Pandemie machte das WEF dann unter anderem auch mit Begriffen wie „Great Reset“ oder „Global Redesign“ von sich reden. Viele Kritiker der COVID-Maßnahmen sahen darin den Beweis, dass die Pandemie von langer Hand geplant war, um die Weltbevölkerung per Lockdowns und Impfungen zu kontrollieren, ja sogar gewaltsam zu reduzieren. Auch wenn Letzteres noch immer ziemlich paranoid erscheint, ist der „Great Reset“ keineswegs eine Verschwörungstheorie, sondern ein vom WEF selbst so bezeichnetes konkretes Programm. Während der Pandemie wurde dies sogar unter dem Titel „Now is the time for a great reset“ beworben. Nach eigenen Angaben verfolgt das WEF damit aber nur die besten Absichten: nachhaltigeres Wirtschaften, eine neue „grüne“ industrielle Revolution und ganz allgemein Maßnahmen zum Wohl der Menschheit.

Aber wie uneigennützig und edel sind solche Absichten wirklich, wenn das WEF im Kern doch nichts anderes als Wirtschafts-Lobbyismus betreibt? 1971 vom deutschen Ingenieur und Wirtschaftsprofessor Klaus Schwab gegründet, ist das WEF eine internationale NGO- und Lobby-Organisation, deren Mitglieder aus multinationalen Konzernen stammen. Spätestens damit wurde auch der Anspruch deutlich, sich in globale Angelegenheiten einmischen zu wollen. Von Anfang an waren zu den jährlichen Treffen in Davos führende Politiker und einflussreiche Personen des öffentlichen Lebens eingeladen. Als Vorsitzender des WEF fungiert Schwab durchgehend seit der Gründung 1971, also seit mehr als fünfzig Jahren. Und das ohne nennenswerte Konkurrenz – bezogen auf politische Regierungen wird so etwas für gewöhnlich als Autokratie bezeichnet.