Das Hopfenlatent-Viroid (HLVd) ist eine unsichtbare aber ernstzunehmende Bedrohung für Cannabispflanzen weltweit. Während Deine Pflanzen äußerlich gesund wirken, kann das HLVd unbemerkt ihre Entwicklung hemmen und die Qualität der Ernte erheblich beeinträchtigen. Diese stille Infektion breitet sich oft unentdeckt im Pflanzenbestand aus und führt zu mickrigen Buds und schlechten Erträgen. Das Hopfenlatent-Viroid betrifft nicht nur kommerzielle Betriebe, sondern auch Homegrower und Cannabis Social Clubs. In diesem Artikel erfährst Du, was eine Infektion mit dem Hopfenlatent-Viroid für deinen Hanfgarten bedeutet, wie Du sie erkennst, wie es sich auf Deine Pflanzen auswirkt und welche Maßnahmen Du ergreifen kannst, um Deine Pflanzen vor einer Infektion zu schützen.
Was ist eigentlich das HLVd?
Seit den späten 2010er Jahren ist das HLVd ein wachsendes Problem in der Cannabisbranche. Mit der Industrialisierung des Cannabisanbaus in den USA und Kanada breitete sich das HLVd aus wie ein Flächenbrand. In den USA standen Schätzungen zufolge bereits 2021 in 90 % der Cannabis-Anbaubetriebe Pflanzen, die mit dem HLVd infiziert waren. Im selben Jahr wurden in einer Studie 40 % der Cannabisblüten in kanadischen Dispensaries positiv auf das HLVd getestet. Die starke Verbreitung des Viroids ist alarmierend und wirft ernsthafte Fragen zur Gesundheit der in Deutschland erhältlichen Stecklinge und Samen auf.
Das HLVd ist ein Pflanzenpathogen, das erstmals in den 80er Jahren bei Hopfen nachgewiesen wurde. Dort löst das Viroid allerdings in aller Regel keine erkennbaren Symptome aus, lediglich bei einer sehr starken Infektion entwickeln die Pflanzen einen symptomatischen Verlauf. Bei Cannabis sieht das dagegen ganz anders aus: Selbst bei einem latenten Verlauf, also einem Verlauf ohne sichtbare Symptome, werden Ertrag und Qualität beeinträchtigt. Zudem schwächt das Viroid die Pflanzen, sodass sie leichter zwittern und anfälliger für andere Pflanzenpathogene oder einen Befall mit Schädlingen werden.