Editorial-2025-3

Sommerzeit ist Outdoor-Zeit

Die Sommerzeit hat für Cannabis-Enthusiasten hierzulande seit der Legalisierung des privaten Anbaus an Bedeutung gewonnen. Wo noch bis vor Kurzem „Guerilla-Grower“ ihre Pflanzen verstecken und mit ständiger Sorge vor Entdeckung kultivieren mussten, können Hobbygärtner nun bereits zum zweiten Mal ganz entspannt und legal bis zu drei Cannabispflanzen auf ihren Balkonen, Terrassen oder im eigenen Garten anbauen. Jeder Hanfsamen, der in die Erde gesetzt wird, steht für ein Stück zurückgewonnene Freiheit – und für die Hoffnung, dass sich der gesellschaftliche Wandel in Richtung Akzeptanz und Aufklärung weiter fortsetzt.

Die gute Nachricht für Cannabis-Freunde: Diese hart erkämpfte Freiheit scheint mittelfristig gesichert. Entgegen früherer Ankündigungen hat die neue schwarz-rote Koalition beschlossen, die Teil-Legalisierung von Cannabis vorerst nicht zurückzunehmen. CDU, CSU und SPD haben sich in ihrem Koalitionsvertrag lediglich auf eine „ergebnisoffene Evaluierung“ des Cannabisgesetzes geeinigt, erste Ergebnisse der Evaluierung sollen bis 2026 vorliegen. Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Bayern setzt auch weiterhin auf einen besonders restriktiven Kurs und hat als einziges Bundesland noch keine einzige Genehmigung für Cannabis-Anbauvereine erteilt.

In ereignisreichen Zeiten wie diesen sollte man jeden Augenblick so gut wie möglich genießen und sich ganz auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Und hanfgrüne Gartenarbeit bietet weit mehr als nur ein Endprodukt von hohem medizinischem Wert mit nachweislich therapeutische Qualitäten. Die Pflanzenpflege schenkt einem auch viele Momente der Entspannung, Achtsamkeit und Glückseligkeit – und das draußen an der frischen Luft, bei zumeist strahlendem Sonnenschein

Durch den bewussten Umgang mit unseren Pflanzen können wir auf einfachste Weise unsere Verbindung zur Natur wieder herstellen. Denn in einer immer hektischeren und oft chaotischen Welt bietet das Outdoor-Growing immer mehr Menschen einen willkommenen Ruhepol – und es ist gleichzeitig auch ein Privileg, das wir wertschätzen und so lange wie möglich bewahren sollten.

Während Politik und Gesellschaft weiterhin um einen angemessenen Umgang mit Cannabis ringen, haben zahllose Grower längst verstanden, worum es dabei neben der heilsamen Wirkung der Pflanze wirklich geht: um unseren Respekt vor der Natur und um unsere persönliche Freiheit.