In seiner zweiten Amtszeit will Donald Trump den amerikanischen Staat endlich schlanker und effizienter machen. Statt einfach nur Kosten zu sparen, scheinen Tech-Milliardäre wie Elon Musk und Peter Thiel allerdings eher den Staat im eigenen Interesse umzubauen. Steuererleichterungen und „Public-Private-Partnerships“ sorgen für satte Gewinne bei den ohnehin schon superreichen Unternehmern, während sich der Rest der Bevölkerung über noch größere Militärausgaben und den weiteren Ausbau der digitalen Massenüberwachung freuen darf.
Die USA wie ein Unternehmen führen – das ist noch immer das erklärte Ziel von Donald Trump und seiner MAGA-Bewegung. Der Staat soll auf das Nötigste zurechtgestutzt und dabei Milliarden an Steuergeldern eingespart werden. Heuern, Feuern, Deals machen und Amerika im globalen Wettbewerb wieder an die Spitze bringen – so hatte sich Trump das schon für seine erste Amtszeit vor acht Jahren vorgestellt. Nun scheint er diesem Ziel näher zu sein als je zuvor, was vielleicht auch an einer speziellen Gruppe von einflussreichen Unterstützern liegt. Bei seiner Amtseinführung im Januar fiel die Anwesenheit einiger der reichsten Tech-CEOs der USA auf. Mark Zuckerberg (Meta/Facebook), Jeff Bezos (Amazon), Tim Cook (Apple), Sundar Pichai (Google) und allen voran natürlich der omnipräsente Elon Musk (Tesla, SpaceX, Neuralink, X etc.) – sie alle versammelten sich in vorderster Reihe, um Trumps neues „goldenes Zeitalter“ einzuleiten.
Die Republikaner liegen traditionell schon lange mit der Wirtschaft im Bett, sie plädieren seit Jahrzehnten für einen schlankeren Staat, weniger Regulierungen und vor allem für Steuererleichterungen für Unternehmer. Unter Trump hat dies aber nun ein ganz neues Level erreicht. Ist hier tatsächlich das Aufkommen einer neuen konservativen Technokratie zu beobachten? Einige Kritiker sprechen gar von „Tech-Feudalismus“. Allein Elon Musk hatte Trumps Wahlkampf immerhin mit satten 250 Millionen Dollar unterstützt. So etwas macht kein Unternehmer, ohne sich nicht auch einen „Return on Investment“ zu erhoffen.