Zwei Pflanzen, zwei Phänotypen, aber beide zum Begeistern. Als sich ein Bekannter von mir meine beiden voll in Blüte stehenden Gorilla Glue #4-Pflanzen von Seedstockers anschaute, fragte er mich schmunzelnd, ob ich Pflanzen mit Schneebällen anbauen würde. Denn tatsächlich hatten die Buds des einen Phänotyps eine Harzbedeckung, die an weichen Puderschnee erinnerte – und zwar in einer Intensität, wie ich es selbst nur selten zuvor gesehen habe. Und dass dieser legendäre Strain seinen Namen Gorilla Glue völlig zu Recht trägt, merkt der Heimgärtner spätestens beim Trimmen der Buds.
Ich hatte schon einiges über diese US-Legende gehört und gelesen und sie auch schon das eine oder andere Mal verköstigt, weshalb ich sehr gespannt darauf war, welches Ergebnis die eigene Anzucht dieses Strains bringen wird. Ich gebe zu, dass man nicht das erwarten darf, was man vielleicht schon von anderen Quellen her kennt. Stichwort: Phänotypen. Die Aromen eines Strains können ebenso wie alle anderen Eigenschaften stark variieren. Dazu ein Beispiel, wie ich es erst neulich erfahren habe, als ich in den Niederlanden war. Dort habe ich in einem Coffeeshop OG Kush gekauft und war von dem Aroma so sehr angetan, dass ich es mir im nächsten Coffeeshop noch einmal kaufte. Schnell stellte ich fest, dass sich die Blüten in allen Merkmalen deutlich voneinander unterschieden: Beide sehr lecker und beide OG Kush – aber komplett unterschiedlich. Daraufhin habe ich drei OG Kush selbst kultiviert, und auch hier waren alle Pflanzen komplett unterschiedlich im Aroma. Keine davon war wie die beiden OG Kush, die ich aus den
Niederlanden kannte, aber dennoch waren zum Glück alle sehr lecker. Daher war ich auch sehr gespannt, ob es sich bei der Gorilla Glue #4 ebenso verhält oder ob das Ergebnis in etwa so sein wird, dass ich es mit dem vergleichen kann, was ich unter dieser Bezeichnung bereits kannte.