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Mein Vater und die „Hasch-Kekse“ – Ein Cannabis-induziertes Familiendrama

Ich bin nun schon seit Jahren ein absoluter Cannabisfreund, der das seit Jahrhunderten bekannte Heilkraut für seine Entspannung nutzt – und das wissen auch meine Eltern, die aber selbst nie Erfahrungen damit machen wollten. Ist ja nicht so, dass ich es nicht immer mal angeboten hätte – aber man kann und soll ja keinen dazu zwingen. Umso überraschter war ich daher, als mir mein Vater unlängst eröffnete, dass er wegen akuter Hüftschmerzen doch mal das von mir so angepriesene „Schmerzmittel“ ausprobieren wollte…

Noch immer hält sich das Vorurteil, medizinisches Cannabis sei vor allem ein Thema für junge Leute in großen Städten. Doch das ist schon längst nicht mehr gelebte Realität, wie auch die „Grünhorn Apotheke“ in einer ihrer jüngsten Pressemitteilungen feststellte. Schließlich verzeichnete die „Grünhorn Apotheke“ seit der Teillegalisierung von Cannabis im April 2024 in der Altersgruppe der 55- bis 64jährigen ein unerwartet dynamisches Wachstum von 711 % (!).
„Bei dieser Patientengruppe stehen vor allem Indikationen wie chronische Schmerzen, Schlafstörungen und Arthritis im Vordergrund“, erklärte Dr. Nadine Herwig, Leiterin der „Grünhorn Academy“ und fügte hinzu: „Immer mehr ältere Menschen entdecken Cannabis als ernstzunehmende Therapieoption.“
Das ging auch meinem Vater so, der sich zuvor nie groß für Cannabis interessiert hatte, den seine Hüftschmerzen (und die Unfähigkeit seines Hausarztes, diese chronischen Schmerzen erfolgreich zu behandeln) dann aber doch in meine Cannabis-preisenden Arme trieben.

Aber eins nach dem anderen: Meine Eltern haben mich sehr spät gekriegt und sind daher schon in ihren 90ern. Obwohl sie derzeit noch selbständig in ihren eigenen vier Wänden leben können, häufen sich ihre altersbedingten Beschwerden: Meine Mutter kippte mit dem Rollator um und brach sich dabei den Oberschenkelhalsknochen, sie musste ins Krankenhaus und anschließend in die Reha. Während dieser Wochen war mein Vater ganz allein zuhause und hatte seinerseits mit besagten Hüftschmerzen zu kämpfen, die sich vor allem dann zeigen, wenn er sich stark bewegt.

Mittlerweile hatte sich auch in unserer Familie herumgesprochen, dass Cannabis für immer mehr Menschen eine praktikable Alternative zu der immer noch gängigen Schulmedizin-Praxis deutscher Hausärzte ist. Denn die hatte im Fall der chronischen Hüftschmerzen meines Vaters komplett versagt – ebenso das opioidbasierte Schmerzmittel Tilidin. Und so kam es, dass mich mein Vater zu meiner großen Überraschung darum bat, ihm mal ein paar „Hasch-Kekse“ zu backen. Was wir dann gar nicht mussten, da wir noch genug Kekse vorrätig hatten – schließlich habe ich meine klebrigen Erntereste nie einfach weggeschmissen, sondern stets meiner lieben Frau überreicht, die daraus Cannabisbutter und anschließend Kekse machte. Da wir selbst aber kaum Kekse essen, hatte sich bei uns schon ein größerer Vorrat gebildet, und ich war froh, meinem Vater seine Bitte nahezu umgehend erfüllen zu können.