MK-Ultra-(01)

MK-Ultra – Die etwas andere Kush

Einer der Pioniere in der niederländischen Hanfszene ist ohne Zweifel Adam Dunn von T.H. Seeds, der gebürtige New Yorker kam 1989 nach Amsterdam. Neben seiner Beschäftigung bei „Cannabis in Amsterdam“ (C.I.A) arbeitete er mehrere Jahre mit Alan und Ben Dronkers von Sensi Seeds zusammen, bis er im Jahr 1993 seine eigene Seedbank gründete. Zu dieser Zeit gab es nur zwei Breeder die sich mit der Zucht und dem Anbau von Cannabis befassten, das waren „Positronic“ und eben „Sensi Seed“, die nun mit T.H Seeds kräftige Konkurrenz bekamen.

In diesem Report dreht sich alles um die MK-Ultra, die Ihre Namen dem CIA Forschungsprojekt über „Bewusstseinskontrolle und Wahrheitsdrogen“ verdankt. Diese G13 x O.G. Kush Kreuzung machte das erste mal im Jahr 2003 auf dem High Times Cup in der Kategorie „Indica“ auf sich aufmerksam und belegte gleich den 1.Platz. Im folgenden Jahr konnte man sich in der selben Sparte über einen zweiten Podestplatz freuen. Wenn man sich das Wachstum der MK vor Augen hält, könnte man denken eine reine Indica vor sich zu haben. Das ist allerdings nicht der Fall. Die MK-Ultra ist ein Hybrid in einem ungefähren Verhältnis von 60/40 Indica/Sativa Genetik. MK Ultra gehört zu den kostspieligen Sorten auf dem Markt. Ob der Strain sein Geld auch wirklich wert ist werden wir heute sehen.

Zur Verfügung stand eine selektierte MK-Ultra Mutter von der sieben Stecklinge geschnitten wurden, nach 12 Tagen im Zimmergewächshaus hatten die kleinen Pflanzen die Steinwollwürfel komplett durchwurzelt und konnten ins bereit stehende NFT-System gesetzt werden. Der EC-Wert lag anfänglich bei 0,8 und wurde stetig alle vier Tage um 0,1 erhöht. Als Dünger kam die Advanced Nutrients Reihe zum Einsatz. Zusätzlich zum A+B Grunddünger gab es Enzyme und einen kleinen Teil Organic-B, in der Blütephase sollten dann noch Big Bud, Overdrive und Final Phase folgen. Der PH-Wert blieb ohne große Schwankungen stabil bei 5,8. Als künstliche Lichtquelle kam eine 400W NDL zum Einsatz, die in den ersten Tagen knapp 60cm über den kleinen Stecklingen hing. Die Mk-Ultra wuchsen sehr gut an und entwickelten in kurzer Zeit ein dichtes Wurzelsystem. Nach zwei Wochen bei 18 Stunden Licht wurde es Zeit die Blüte einzuleiten. Alle Pflanzen waren inzwischen 25 cm groß und wuchsen ziemlich gerade, ohne viele Seitentriebe. Die Nährlösung blieb für weitere 14 Tage die gleiche, nur der EC Wert wurde auf 1,3 angehoben. Erst am 14. Blütetag wurde die NL gewechselt, von nun an gab es Blütedünger und eine Portion Big Bud.

Die MK`s hatten die 35 cm Marke geknackt, wuchsen aber nur sehr langsam in die Höhe. Ich denke hier sind die etwas höheren Temperaturen der Nährlösung Schuld. Dadurch das der Tank unter der Wurzelebene liegt, heizt sich die Nährlösung durch die niedrig hängende Lampe ein wenig auf, der einzige Nachteil an diesem NFT-Systemen von „Nutriculture“.

Die ersten Blütenstände entwickelten sich sehr schnell entlang des Haupttriebs. Überall entstanden neue Griffel und die Streckung setzte ein. Nun wurde es Zeit mit 600W zu befeuern. Durch den etwas größeren Abstand der Lampe zu den Pflanzen senkte sich auch die Temperatur der Nährlösung von 28 auf 23 Grad, optimal wären hier 19-21 Grad gewesen.

Auch die Harzproduktion lief schnell an und so hatten die kleinen Blüten am 25. Blütetag eine sehr feine Harzschicht aufzuweisen, die zu diesem Zeitpunkt einen etwas fruchtigeren Geruch verströmten. Die MK`s waren mittlerweile 50 cm hoch und sahen einer reinen Indica immer ähnlicher. Die Blütenstände befanden sich im 90 Grad Winkel versetzt rings um den Hauptstamm, nur im unteren Bereich haben sich kleine Seitentriebe entwickelt auf denen ein paar kleine Nuggets wuchsen. Wer die MK etwas buschiger haben will kann sie ruhigen Gewissens beschneiden, damit kommt sie sehr gut zurecht und bildet so, mehrere gut bestückte Triebe aus.

In der fünften Blütewoche wurde die Nährlösung ausgetauscht, neben dem A+B Blütendünger bekamen die Pflanzen die obligatorische Dosis Big Bud und zusätzlich etwas Overdrive. Der EC Wert lag bei 1,5 und sollte auch im restlichen Grow nicht mehr ansteigen.
Das Wachstum hatten die MK schon länger eingestellt, alle Pflanzen lagen zwischen 55cm und 60cm. Es waren nicht die mächtigsten Pflanzen aber die Größe der Buds ließ auf einen sehr guten Ertrag hoffen. An allen sieben MK`s hatten sich dicke Headbuds gebildet die von einer Schicht Harz überzogen waren. Das anfangs fruchtige Aroma veränderte sich immer mehr und ging schließlich in Richtung würzig/mild.

Die ersten Griffel verfärbten sich langsam von einem hellen weiß in ein dunkles braun, für mich war das, das Zeichen ein letztes Mal die Nährlösung auszutauschen. Es gab die letzten 12 Tage nur noch PH reguliertes Wasser und etwas Final Phase Dünger, um die restlichen Rückstände schnell aus der Pflanze zu bekommen. Die Blüten reiften sehr schnell heran und schwollen aufgrund der starken Harzproduktion nochmals extrem an und verliehen den Buds dadurch ein sehr kompaktes Aussehen. Nach 65 Tagen unter 12/12 Stunden wurde geerntet. Die Sonnensegel waren schnell entfernt, kleine Blütenblätter wurden schnell mit einer Schere abgeschnitten.

Es war Zeit die manikürten Buds in einem dunklen Raum bei 20-22 Grad aufzuhängen. Es dauerte acht Tage bis die erste Rauchprobe genommen werden konnte, die getrockneten Blüten verströmten ein sehr leckeres mild/würziges Aroma. Auch der Geschmack beim Rauchen ist identisch mit dem Geruch der trockenen Blüten. Das Tütchen schmeckte sehr mild und angenehm, ich würde fast sagen mit einem holzigen, vanilleartigen Unterton. Der Turn kommt sehr schnell und mit einer Kraft, die der Kush und der G13 in nichts nachsteht, kein richtiger Couchdrücker aber doch ein Rausch der mit einer gewissen Bewegungsunfähigkeit verbunden ist. Ideal um etwas Fern zu schauen oder sich von seiner Lieblingsmusik berieseln zu lassen.

Ob der relativ hohe Preis für 3-10 Samen gerechtfertigt sind muss jeder für sich beurteilen. Die MK ist auf jeden Fall einen Grow wert und verbindet einen sehr starken Turn mit gutem Geschmack und einen dicken Ertrag. Es macht vielleicht Sinn eine gute Mutter zu selektieren und von ihr Stecklinge zu schneiden. Aus Erfahrung kann ich aber sagen das die MK auch in Samenform sehr stabil und homogen wächst. Es gibt nur zwei, ein wenig unterschiedliche Phänotypen die sich im Aroma leicht unterscheiden aber sonst die gleichen Eigenschaften aufweisen.

Der Ertrag der sieben Mk-Ultra lag bei guten 35g pro Pflanze, bei einer Endhöhe von nur 55-60cm mehr als nur in Ordnung.