Homegrowing ist unter Hanfliebhabern – anders als noch vor zehn Jahren – ein Massenphänomen geworden. Bevor Gras in Europa massiv gestreckt wurde, gab es nicht viele Selbstversorger, die sich ihre Hanfblüten im eigenen Heim(lich)-Garten unter künstlichem Licht gezüchtet haben. Wer sich vor der Mitte des letzten Jahrzehnts mit der Indoorzucht von Hanf beschäftigte, war entweder ein Cannasseur, ein Weed-Freak, voll drauf oder am kommerziellen Vertrieb seines gärtnerischen Erfolges interessiert. Oder wohnte in den Niederlanden.
Mit dem fast zeitgleichen Auftauchen von Homebox & Co sowie dem Gepansche von Hanfblüten Mitte des vergangenen Jahrzehnts haben sich immer mehr Menschen dazu entschieden, trotz ungünstiger Gesetzeslage auf kleinstem Raum und ganz privat ihre eigenen Hanfblüten zu ziehen, um nicht mehr auf Dritte, die nicht nach den ungeschriebenen Schwarzmarktregeln spielen, angewiesen zu sein.
So wie Bea Bong* und Tina Tüte* aus dem Salzburger Land in Österreich, die es im repressionsgeladenen Umfeld von Bierseligkeit, katholischem Fundamentalismus und Hanf-Phobie wagen, die erst seit wenigen Jahren illegalisierte Pflanze (verglichen mit dem Tausende von Jahren andauernden legalen Status) klammheimlich in den eigenen vier Wänden zu beherbergen.