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Nicht aller Anfang ist leicht

Theo* ist ein typischer „Durchschnittskiffer“, der sich zum Feierabend gerne ein oder zwei Tüten gönnt, jedoch nicht ohne regelmäßige Kiffpausen von mehreren Wochen einzulegen. Doch als ich ihn Anfang des Jahres auf einer „Legalize“-Veranstaltung in Österreich getroffen habe, hatte er gerade eine vierwöchige Abstinenzphase hinter sowie seine erste Indoor-Ernte vor sich. Beim gemütlichen Beisammensein wurde ich dann gebeten, mal einen Blick auf die zehn kleinen Pflanzen zu werfen, denen Theo vor über zwei Monaten im Keller seines Einfamilienhauses Asyl gewährte, weil ihm der Schwarzmarkt im Laufe der letzten Jahre zu schlecht und zu heikel geworden war. Denn, so erzählt mir der Mittdreißiger, er sei jetzt fast am Ende der Blütezeit angelangt und es sähe gar nicht so toll aus wie in den Berichten vom thcene Magazinoder den Fotos, die man im Netz so findet. Also habe ich mich nach dem Treffen zusammen mit dem Neueinsteiger auf den Weg gemacht, um der Ursache seines Problems auf den Grund zu gehen.

Unterwegs kommen mir jedoch die ersten Zweifel, ob ich seinen White Widow-Damen, die bereits seit 70 Tagen in der Blüte stehen, so kurz vor (?) der Ernte noch helfen kann. Denn die meisten illegalisierten Hanfbauern, die mir bekannt sind, ernten den alten Sensi-Klassiker schon nach 55–65 Tagen. In Theos Keller angekommen, sehe ich zwei kleine 60 x 60-Growzelte, die in der Mitte mit einem Reißverschluss verbunden sind. Ich erfahre, dass er diese mir nicht bekannte Variante mit einer Grundfläche von 60 x 120 cm in einem spanischen Onlineshop erworben hat, dessen Growzelte über diese einfache aber effektive Variante einer flexiblen Anbaufläche verfügen. In meinen Augen gar keine schlechte Idee, denn Natriumdampflampen wurden einst auch zur Beleuchtung rechteckiger Flächen konstruiert. Seit der Erfindung der ersten Homebox waren alle bekannten Growzelte quadratisch. Die 400-Watt-Leuchte, die Theo nutzt, ist eigentlich für eine Fläche von 80 x 130 Zentimeter ausgelegt, was für seine 60 x 120er Box ziemlich optimal ist. Allerdings sei die Qualität der zwei Boxen mehr als fragwürdig, so seien trotz größter Vorsicht beim Aufbau die Ecken eingerissen. Damit kein Licht heraus scheint, hat Theo die drei Risse dann mit Panzerband geklebt. Trotz der sehr dünnen Außenhaut erkenne ich, dass die Klettverschlüsse zwischen den beiden Zelten wenigstens lichtdicht sind.