Trotz des illegalen Status von Cannabis haben sich in Deutschland und im Rest von Europa in den vergangenen 20 Jahren zahlreiche Growshops etabliert. Mittlerweile gibt es fast in jeder mittelgroßen Stadt im deutschsprachigen Raum einen Laden, der wenigstens die Basis-Ausrüstung für Hobbygärtner anbietet. Wer allerdings im Growshop Hilfe bei Problemen mit der illegalisierten Zucht sucht, darf keine Antwort erhalten, denn Tipps wären juristische Beihilfe zu einer Straftat. Wurde die Rechtslage in den Anfangszeiten der Shops noch nicht so streng interpretiert, tut 2015 jeder Inhaber eines Szene-Shops gut daran, die Worte Hanf, Cannabis, Gramm, Gras, Hasch, BHO zumindest aus dem Ladenbereich zu verbannen. Denn im Laufe des letzten Jahres gab es mindestens gegen drei deutsche Shops und deren Kunden polizeiliche Ermittlungen, weil Angestellte oder Inhaber zum Cannabis-Anbau beraten haben sollen.
Deshalb ist es nicht nur schwierig, im Shop des Vertrauens nach Anbautipps zu fragen. Durch eine solche Anfrage gefährdet man sich selbst und die freundliche Thekenkraft. Deren Schweigen ist kein Zeichen von Unfreundlichkeit, sondern dient ihrem eigenen Schutz. Denn sie wäre dann darüber informiert, dass der Kunde mit dem angefragten Equipment eine Straftat plant, woraus man beiden einen juristischen Strick drehen könnte.
Natürlich gibt es auch andere Gründe für suboptimale Kommunikation im Growshop, die nicht selten wirtschaftlicher Natur sind. Ähnlich wie im Supermarkt sind No-Name Produkte oft genau so gut wie das Markenprodukt, manchmal aber eben nicht. Natürlich gibt es auch wenige schwarze Schafe, denen der schnelle Profit wichtiger ist, als die Sicherheit und die Zufriedenheit der Kunden.
Im Gegenzug gibt es auch immer wieder Kunden, denen trotz guten Zuredens ein schnelles Schnäppchen wichtiger ist, als Brand- oder Lärmschutz. Deshalb gilt es beim Einkauf den schmalen Grat zwischen notwendigem Equipment und unnötigem Schnickschnack, sowie zwischen Qualität und Preisbewusstsein zu finden. Aber wie?