Pflegeleichtigkeit – dieser Begriff deckt eine Vielzahl von Eigenschaften ab. Eine Wichtige ist beispielsweise, wie fehlerverzeihend eine Sorte ist, wie gut sie es wegstecken kann, wenn der Grower Murks macht, indem er die Pflanze überdüngt, überwässert oder anderweitig stresst. Robustheit lautet hier also das Zauberwort. Zur Robustheit gehört auch die Frage der Schimmelresistenz – also wie hoch die Widerstandskraft einer Sorte gegen Schimmelbefall ist. Genauso aber natürlich auch, wie kräftig eine Sorte wächst, wie stabil ihr Zweiggerüst ist. Das ist primär drinnen von Relevanz, denn es kann bei schwachen Zweigen passieren, dass sie herunterhängen, wenn die Buds im Verlauf der Blütephase zu schwer werden. Draußen sind Cannabispflanzen immer deutlich stärker verholzt als drinnen, da sie dem Freilandwind ausgesetzt sind, was dazu führt, dass sie zwecks Stabilisierung mehr Lignin produzieren und einlagern. Deswegen sind die Zweige von Outdoor-Pflanzen eigentlich immer stark genug, um Wind und Wetter weitgehend zu trotzen und große Blütenstände zu tragen. Besonders starke Stürme können aber auch sehr stabil gewachsenen Pflanzen zusetzen. In diesem Fall gilt, dass je kompakter und gedrungener eine Outdoor-Pflanze wächst, sie umso weniger windbruchanfällig ist.
Zum Thema Pflegeleichtigkeit gehört aber auch, ob sich eine Sorte stark streckt, also von Natur aus ein starkes Höhenwachstum hat (was bei reinen oder stark Sativa-lastigen Sorten oft der Fall ist). Gerade drinnen kann dies zum Problem werden, da die Höhe des Anbauraums oft sehr begrenzt ist. Dann sind seitens des Growers Erziehungsmaßnahmen gefragt (Beschneiden und/oder Herunterbinden). Doch an solche Techniken trauen sich Anfänger häufig nicht sofort heran. Deswegen dürfte eine pflegeleichte Sorte für Grow-Novizen immer auch eine möglichst kompakte, maximal mittelhoch wachsende Sorte sein. Im Folgenden werden hier sechs ausgewählte Cannabis-Sorten porträtiert, die als besonders robust und pflegeleicht gelten.