Während die transatlantische Partnerschaft zwischen den USA und Europa gerade auf der Kippe steht, wächst das Bündnis der BRICS-Staaten und repräsentiert mittlerweile mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. China, Russland, Indien, Brasilien und die Staaten Afrikas mögen kulturell sehr unterschiedlich sein, sie alle eint aber der Wille, unabhängig von einer durch den US-Dollar dominierten Weltwirtschaft zu werden. Das alte Kräfteverhältnis gerät damit immer mehr ins Wanken…
Im Oktober des letzten Jahres fand im russischen Kasan das 16. Gipfeltreffen der sogenannten BRICS-Staaten statt. Worüber hierzulande eher am Rande berichtet wurde, lässt sich durchaus als entscheidender Schritt in Richtung neuer globaler Machtverhältnisse werten. Zwar leben wir noch immer in einer am westlichen Wirtschafts- und Politik-Modell ausgerichteten Welt, aber genau dies wackelt gerade an allen Enden. Die transatlantische Partnerschaft zwischen den USA und Europa steht auf dem Prüfstand – und das nicht erst seit Trump. Wirtschaftskrisen und der Streit um die Migrationspolitik lassen die Unterstützung für EU und NATO sowie für das politische Establishment im Westen immer mehr sinken, nationalistische Bewegungen sind weiterhin auf dem Vormarsch. Was nach dem Zusammenbruch des Ostblocks vor 35 Jahren noch als „Ende der Geschichte“ ausgerufen wurde (also der endgültige Triumph des westlichen Modells über den Rest der Welt) gerät eventuell schon bald selbst an ein Ende.