Das Hanf für viele Konsumenten mehr ist als ein illegales Genussmittel und schöner Zeitvertreib, wird leider immer wieder vergessen. Als wir diesen Erfahrungsbericht von einem Medizinalhanfuser aus der Schweiz, der Cannabis gegen seine Depressionen und Panikattacken anwendet erhielten, wurden auch wir wieder einmal daran erinnert, dass Cannabis vor allem eine Pflanze ist die vielen Menschen bei ihren gesundheitlichen Beschwerden Linderung verschaffen könnte, wenn sie nur endlich wieder legal wäre.
Seit einigen Jahren leidet Patrick (Name v. der Redaktion geändert) immer wieder unter depressiven Phasen und teilweise sogar unter Panikattacken. Neben seiner Arbeit mit einer Therapeutin setzt Patrick auch auf eine Selbstbehandlung mit Hanfblüten und schwört auf deren positive Wirkung auf seinen Gemütszustand.
„Ich sehe mich selbst nicht als typischer Kiffer wie ihr sie z.B. in eurer Serie beschrieben habt (thcene 4-5/2011 “Kiffertypen”), denn ich habe mit dem Rauchen von Cannabis erst angefangen, als ein Kumpel von mir, der von meinen Depressionen wusste und in einem Buch gelesen hatte, dass Hanfblüten auch bei seelischen Problemen helfen können, mir davon erzählt hat und seit dem wende ich Cannabis aus rein gesundheitlichen Gründen an. Ich bin kein Fan von Chemie und so wollte ich damals erstmal sehen ob ich meine Ängste mit natürlichen Mitteln wie z.B. einer Bachblütentherapie u.ä. in den Griff bekommen könnte und Hanf ist in diesem Sinne ja auch ein natürliches Heilmittel.
Ich habe das vorher auch mit meiner Therapeutin besprochen und auch wenn sie nicht gerade begeistert regiert hat und mir natrürlich kein Gras oder Haschisch auf ihren ärztlichen Rat hin verschrieben hat, liess sie es mich ausprobieren. Zu meinem grossen Erstaunen liess die positive Wirkung nicht lange auf sich warten. Cannabis entspannt mich sowohl körperlich als auch geistig. Wenn ich geraucht habe, denke ich einfach weniger über alles was mir Angst macht nach und ich entspanne mich auch körperlich.
Weil ich den Schwarzmarkt weder finanziell noch moralisch unterstützen wollte, fing ich schnell an mich für den Eigenanbau zu interessieren. Zunächst habe ich ein paar willkürliche Pflanzen, deren Samen ich aus dem Gras gepickt hatte welches ich damals noch kaufen musste oder von Freunden bekam, auf meinem Balkon gezogen. Das Ergebnis war ganz gut und weil mir das Ganze auch noch Spass machte und ich über das Jahr aber mehr brauchte, fing ich eine Indoorzucht, bei der mir anfangs ein Freund mit Erfahrung geholfen hat an. Seit dem ist einige Zeit vergangen und wenn ich mich selber auch nicht als Profigrower werte, erziele ich mittlerweile doch ganz ordentliche Ergebnisse und bin unabhängig vom Schwarzmarkt.
Ich habe die Hanfzucht richtig liebgewonnen und wage zu behaupten, dass die Aufzucht und die Beschäftigung mit meinen Pflanzen sich durchaus positiv auf meinen Gemütszustand auswirken. Wenn ich einen Blick in meine Homebox werfe und meine Pflänzchen in ihrem satten grün, gut gedeihend und mit Harz besetzt Blühen sehe und ihr süsses und intensives Aroma einatme, wird mir ganz warm ums Herz …“
Patrick experimentiert gerne mit verschiedenen Sorten. “Ich habe festgestellt, dass das Wirkungsspektrum von verschiedenen Strains unheimlich gross ist. Ich pflanze fast ausschliesslich Hybridkreuzungen an, bei denen die Wirkung von Sativas und Indicas möglichst ausgewogen ist. Reine Sativas mit ihrem fast ausschliesslich mentalen up-lifting und teilweise schon psychedelischen High sind mir zu heftig und auch zu langwierig im Anbau. Ich brauche allerdings auch mehr als die narkotisierende und vor allem körperbetonte Wirkung der Indicas, deshalb suche ich immer nach guten Hybridkreuzungen, die beides in sich vereinen, möglichst einfach anzupflanzen sind und dabei auch noch einen relativ hohen Ertrag erzielen.
Meine neuste Entdeckung ist Critical+ von der spanischen Seedbank Dinafem. Immer wieder bin ich bei meiner Recherche u.a. in Online Foren, welche Strains sich am besten für meine Erkrankung, meine Growbedingungen und Erfahrungsschatz eignen auf diese Sorte aus Spanien gestossen und habe sie dann direkt über das Internet bei Dinafem für einen Growdurchgang bestellt.“
Bei der Critical+ oder Critical Mass handelt es sich um eine der bewährtesten Sorten der Seedbank Dinafem, die in ihrem Heimatland Spanien schon zahlreiche Auszeichnungen gewonnen hat und sich dort grösster Beliebtheit bei den Growern sowohl drinnen als auch draussen erfreut.
Wenn Spanien´s Blüten blühen, kann man sicher sein, dass viele davon zur Sorte Critical + und deren Schwesternstrains wie z.B. Critical Jack, Auto Critical + und Cloud 9 gehören.
Dinafem schreiben in ihrem Katalog u.a. über Ihr Flagschiff: “ Sie ist eine unserer bekanntesten Sorten, die wichtigsten Eigenschaften dieser Sorte sind ohne Zweifel ihr intensives Aroma und ihr Geschmack.
Sie riecht nach fruchtigem Skunk, so stark, dass es Indoor zu einem Problem werden könnte. sie produziert viele Seitentriebe, mit reichlich und schweren Blüten und einem gigantischen Topbud was eine hohe Produktion gewährleistet.“
Ich stelle mir maximal 6 Pflanzen pro Durchgang in meine Homebox, meist sind es allerdings nur 4 bis 5 damit auch alle genug Licht abbekommen und Platz haben. Alle Sorten von Dinafem kommen bereits in feminisierter Form, deshalb reichte mir für den ersten Testgrow ein Päckchen Critical + mit zehn Samen aus. Ich setzte acht Samen ein und die keimten auch alle schon nach nur 4 Tagen, so dass ich drei Pflanzen an einen befreundeten Grower weitergeben konnte.“
Die fünf Critical + wuchsen unter einer 600W HDS Lampe und in 11 Liter Töpfen mit Promix Erde der Patrick etwas Fledermaus Guano zufügte, sobald er die Blütephase einleitete. Zur Bewässerung verwendete er Osmose Wasser mit einem pH Wert von 6.0-6.3.
Die Pflanzen wuchsen schnell und entwickelten sich gesund. Nach vier Wochen Blüte, wurde kein Dünger mehr hinzugefügt um eventuelle Rückstände im Endprodukt zu verhindern. Die Pflanzen zeigten auch weiterhin keinerlei Mangelerscheinungen und bildeten daraufhin bald reichlich, süss duftenden Harz.
Die Buds an den Seitentrieben sind gross wie Golfbälle, hart, kompakt und harzüberzogen. Eine wahre Wonne für die Sinne! Und jede Pflanze wird von einem mächtigen Hauptbud dominiert.” schwärmte Mr. Panic in einem Growforum in der er seine Erfahrungen mit anderen teilt.
In der letzten Woche mussten die Pflanzen gestützt werden, weil einige Äste unter der Last ihrer psychoaktiven Früchte zu brechen drohten.
Neben dem eigentlichen Grow legt Patrick besonderen Wert auf den Reifungsprozess seiner geernteten Hanfblüten. “Ich ernte wenn 50 Prozent der Trichome einen milchigen Farbton angenommen haben und die andere Hälfte noch durchsichtig ist. Dann trockne ich das Ganze schonend bei Raumtemperatur, in einem Trockennetz in der Box und im Dunkeln, über mehrere Wochen, damit das Aroma erhalten bleibt, die Wirkung so gross wie möglich ist und das Ganze nicht kratzt.“
Mit dem Endprodukt seines Critical + Testgrows war Patrick mehr als zufrieden. Neben der allgemeinen Performance während der Wachstums- und Blütephase, kommt es für den Medizinaluser ja vor allem auf die Wirkung seiner Heilpflanzen an …
Nach 3 Wochen Trocknung habe ich die ersten Critical + Blüten probiert. Die Buds waren steinhart, kompakt und hatten eine rötliche Färbung die zusammen mit dem Grundgrün sehr schön anzusehen war. Das Aroma war sehr intensiv, fruchtig und erinnerte stark an Waldfrüchte. Beim Rauchen schmeckte das Ganze nach Ananas oder Grapefruit, stark zitrusfruchtig und sehr angenehm.“
Aber wie sah es mit der medizinischen Wirkung, des natürlichen Heilmittels aus?
Die Wirkung setzt schnell ein. Das High der Critical + ist zunächst klar und stimmungsaufhellend, ganz klar up-lifting wie eine Sativa ohne jedoch die Grenze zum Psychodelischen zu überschreiten. Nach einer Weile macht sich auch ein wohliges, sehr entspannendes Körpergefühl breit. Die perfekte Kombination wie man es sich von einer Sativa/Indica Hybridkreuzung wünscht.
Critical + ist ein Strain der sich für die tägliche und damit medizinale Anwendung gut eignet. Die Wirkung ist ausgewogen und eine schöne Mischung von stimmungsverbessernd und entspannend. Bei starken Schmerzen oder Schlafstörungen, braucht man sicher etwas Stärkeres, aber bei Patricks Beschwerden entfalltete die Critical + ihr ganzes Potenzial, “Die Wirkung wirkt sich positiv auf meinen Gemütszustand aus, ohne dabei zu stark zu sein. Ich funktioniere auch nachdem ich geraucht habe noch ganz normal und kann mich meiner Arbeit widmen und Konversationen aufrechthalten. Ein sehr soziales Gras, das man gerne in der Runde mit Anderen teilt. Das entspannende Körpergefühl ist sehr angenehm ohne dabei zu narkotisch zu sein, das einen nur in die Couch drücken würde wie bei anderen, vor allem Indica Strains. Dabei entwickelt man kaum Toleranz, wenn man es nicht übertreibt und in Massen geniesst, entfalltet die Critical + ihre positive Wirkung immer wieder auf´s Neue. Der Geruch und Geschmack sind etwas ganz besonderes, vor allem wenn man so wie ich fruchtige Aromen liebt. Die Pflanzen waren durchweg homogen und Critical + ist damit ihrem Ruf als stabile und erprobte Sorte gerecht geworden. Die Pflanzen waren zu 100% weiblich, die Keimrate könnte bei bestem Willen nicht besser sein und auch mit dem Ertrag von durchschnittlich 35 Gramm pro Pflanze war ich sehr zufrieden. Ich habe meine Ernte mit anderen Medi-Usern geteilt und auch die waren von der Critical + begeistert.”
Da bleibt uns nur noch gute Besserung zu wünschen …