Editorial-201305-002

thcene 05/2013 (September-Oktober)

Es wird unserer Meinung nach noch eine Weile dauern, bis Cannabis wieder vollständig legal sein wird und die Nutzpflanze Hanf ihren vielseitigen Zweck als Rohstoff, Medizin und highter machende Freizeitdroge erfüllen kann. Den weltweiten positiven Trend kann man allerdings nicht mehr leugnen und wir glauben, dass die schlimmsten Tage der Prohibition, des „War on Drugs“ und einer verfehlten Drogenpolitik schon bald der Vergangenheit angehören werden.

In den letzten Monaten haben mit New Hampshire und IIllinois zwei weitere Staaten in den USA Medizinalhanf-Programme eingeführt und damit schon 20 von insgesamt 50 Bundesstaaten Cannabis zumindest als Medizin anerkannt und legitimiert. Colorado ist noch weiter vorraus und mittlwerweile ist dort auch der Freizeitkonsum völlig legal – hier hat sich innerhalb von kürzester Zeit eine blühende und grüne Industrie entwickelt.

Auch in Südamerika weichen immer mehr Staaten von der „Single Convention on Narcotic Drugs“ (die seit 1961 die internationale Gemeinschaft der unterzeichnenden Staaten an eine prohibitionistische Drogenpolitik bindet) ab und beschreiten neue Wege im Umgang mit Rauschmitteln. So beschloss Uruguays Unterhaus unlängst sogar, Cannabis weitläufig zu legalisieren, was das Land zu dem Staat mit den liberalsten Gesetzen in Zusammenhang mit Cannabis machen könnte. Während dessen hat Israel das umfangreichste staatliche Medizinalhanf-Programm der Welt aufgebaut und erzielt damit große Erfolge bei der Behandlung von Schwerkranken.

Diese positive Entwicklung und der damit einhergehende Sinneswandel wird auch in der Bundesrepublik nicht auf immer und ewig ignoriert werden können. Der Tag wird kommen, an dem sich auch hier die Politiker den wissenschaftlichen Fakten und dem Willen der Bevölkerung beugen müssen und grün „blühende Landschaften“ endlich Realität werden.

Die Saat ist gesetzt, so mancher Keim bereits aufgegangen und mit etwas Hege und Pflege wird sich die neue weltweite Hanfkultur sicher kräftig und gesund (weiter)entwickeln.