Na ja, möglichst schnell soll es beim Home-Growing ja eigentlich immer gehen. Damit man die damit verbundenen illegalen Handlungen (so bald wie’s geht) hinter sich bringen kann, damit man nicht länger bei jedem Türklingeln Angst haben muss, ob es statt des Postboten, der Zeugen Jehovas, des Unitymedia-Vertreters oder Mutti eben nicht doch einmal dein sogenannter „Freund und Helfer“ ist, der dir dann zu einem Platz auf der Anklagebank oder gar im Knast verhilft. Angst vor der Polizei hat wohl jeder Grower in Deutschland mehr oder minder – schlimm genug, dass dies (noch) so sein muss. Und dann macht es für Paranoia-geplagte Grower gefühlt schon einen großen Unterschied, ob man eine Sorte mit einer kurzen Blütezeit von ca. sieben Wochen anbaut oder einen doppelt so lang blühenden Haze-Strain.
Nun gibt es mit den Autoflowering-Pflanzen ja schon länger Sorten, mit denen eine besonders schnelle Indoor-Cannabiskultur möglich ist. Doch viele von ihnen werden insgesamt auch nicht schneller fertig, als eine rasant blühende reguläre Cannabissorte. Darüber hinaus ist die Sinnhaftigkeit des Auto-Konzepts für die Indoor-Kultur auch vom Stromverbrauch her fraglich, denn die durchgängig lange tägliche Lichtdauer von mindestens 20 Stunden zieht womöglich einen höheren Energieverbrauch nach sich, als die standardisierte Indoor-Kultur mit 18 (Wachstum) bzw. 12 Stunden (Blüte) Licht. Der Unterschied im Verbrauch kann sogar sehr groß sein, wie folgendes Beispiel zeigt: Stellen wir einer regulären, schnell blühenden Sorte mit sieben Wochen Blütezeit mal eine durchschnittlich schnelle Auto-Sorte mit einem Lebenszyklus von 70 Tagen gegenüber und nehmen wir an, die Wachstumsphase der regulären Sorte würde drei Wochen dauern. Das wären dann 18 Stunden Licht x 21 Tage = 378 Stunden. Dazu die Blütephase mit 12 Stunden Licht x 49 Tage = 588 Stunden, macht zusammen 966 Stunden Licht. Dagegen die Auto-Sorte: 20 Stunden Licht x 70 Tage = 1400 Stunden Licht. Das würde einen Lichtstrom-Mehrverbrauch der Auto-Sorte von satten 45 Prozent gegenüber der regulären Sorte bedeuten, obwohl beide Sorten bei diesem Beispiel eine Standzeit von insgesamt 70 Tagen hätten.
Zudem kann eine Auto-Sorte biologisch bedingt niemals in der obersten Potenz-Liga mitspielen, da sie immer einen genetischen Kompromiss aus der kaum psychoaktiven Art Ruderalis und einer potenten Indica oder Sativa bzw. beidem darstellt. Aus all den genannten Gründen setzen viele Grower, die eine flotte Indoor-Kultur bevorzugen, lieber auf reguläre schnell blühende Strains als auf Autoflowering. Im Folgenden sollen einige reguläre Kurzblüher vorgestellt werden, die sich seit langer Zeit bewährt haben.