Cannabis und andere Drogen im Gefängnis

Kiffen & Co. im Knast – Auf die schiefe Bahn geraten

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass es in Deutschland hinter schwedischen Gardinen hoch hergeht. Dort wird gekifft, gekokst und geballert! Doch kaum jemand kann dies aus erster Hand bestätigen. Und auch sehr wenige kennen Menschen aus ihrem direkten Bekannten- und Verwandtenkreis, die in diesem Bereich über Erfahrung verfügen. Der folgende Artikel zeigt anhand von wahren Personen und Beispielen, was in deutschen Gefängnissen vor sich geht. Auf jeden Fall steht fest: Cannabis & Co. sind hinter Gittern weniger die Ausnahme, sondern eher die Regel.

So etwas kann einen schon mal umhauen: Frank erhielt 3 Jahre und 8 Monate ohne Bewährung. Ein ziemlich heftiges Strafmaß könnte man auf den ersten Blick meinen. Dabei hatte Frank aber schon einiges auf dem Kerbholz. In Jugendtagen verdrosch er mit einem Nunchaku (jap. Schlagholz) eine fünfköpfige Gruppe Jugendlicher – 2 davon mussten mit gebrochenen Rippen mehrere Wochen lang im Krankenhaus behandelt werden. Doch in diesem Fall stand Aussage gegen Aussage, sodass letztlich die Anklage fallen gelassen werden musste, da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich Frank lediglich in Notwehr gegen die Überzahl der Angreifer verteidigte. In diesem Sinne: im Zweifel für den Angeklagten.

Das bildete lediglich die Ouvertüre für eine kleinkriminelle Karriere par excellence. Die Schule schmiss Frank sehr früh, weil er bereits mit 15 Jahren alle Drogen ausprobiert hatte und daran sowie am anderen Geschlecht deutlich mehr Interesse besaß als am Schulunterricht. Als Paketsortierer bei der Post schaffte er es auch nicht, gesetzestreu zu bleiben, zu groß waren die Verlockungen. Also ließ er immer exquisite Warensendungen mitgehen, nicht selten teure Parfums und andere Luxusartikel, die er anschließend versilberte, um damit Drogen und Frauen kaufen zu können. Wie durch ein Wunder kam ihm damals niemand auf die Schliche.

Dann aber kam es zum nächsten Showdown vor Gericht. Der Vorwurf lautete dieses Mal, dass er Waren in Versandhäusern in betrügerischer Absicht bestellt, aber nicht bezahlt habe. Frank war eben der Ansicht, dass ihm Bruno Banani Unterhosen und Ray Ban Sonnenbrillen sowie andere Fashion-Artikel zustanden, auch wenn er sie nicht bezahlen konnte. Da Frank noch nach dem Jugendgesetz bestraft wurde, ging die Geschichte noch einmal glimpflich aus. Viele Sozialstunden und eine saftige Geldstrafe. Letztere war nicht das Problem, aber die Sozialstunden wurden beinahe zum Stolperstein, da Frank es aufgrund seiner systemablehnenden Einstellung kaum über sich brachte, diese wahrzunehmen; aber irgendwie lavierte er knapp am Knast vorbei.