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IBOGA – Eine psychoaktive Heilpflanze aus Westafrika


Iboga ist seit vielen Jahrhunderten ein wichtiges Element in der traditionellen Medizin sowie in der spirituellen Praxis verschiedener westafrikanischer Völker. Als Quelle und Lieferant des psychoaktiven Moleküls Ibogain ist diese Pflanze inzwischen aber auch von wissenschaftlichem Interesse. Überdies wird Iboga in psychonautischen Settings eingesetzt, auch wenn eine Verwendung dieses afrikanischen Gewächses in der psychedelischen Kultur weniger geläufig ist als der Gebrauch anderer psychedelischer Substanzen.

Botanik

Der wissenschaftliche Name der Iboga-Pflanze lautet Tabernanthe iboga. Sie gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae), ist immergrün, erreicht eine Wuchshöhe von ein bis drei Metern und stammt aus den tropischen Regenwaldgebieten West- und Zentralafrikas, insbesondere aus Gabun, Kamerun, dem Kongo sowie aus Äquatorialguinea. Die psychoaktiven Substanzen befinden sich hauptsächlich in der Wurzelrinde des Strauches, die üblicherweise zunächst getrocknet, pulverisiert und anschließend für eine orale Applikation portioniert wird.

Inhaltsstoffe und Pharmakologie

Der bedeutsamste Inhaltsstoff ist das Indolalkaloid Ibogain. Die pharmakologischen Eigenschaften dieser Verbindung sind sehr komplex und bis heute nicht vollständig geklärt. Es ist jedoch bekannt, dass Ibogain eine starke Affinität zu den Serotonin-, Dopamin-, Noradrenalin- und NMDA-Rezeptoren aufweist.
Weiterhin beeinflusst Ibogain diverse Opioidrezeptoren, was die vielversprechende Wirksamkeit von Ibogain im Rahmen eines Opiatentzugs erklären könnte.
Weitere Inhaltsstoffe der Iboga-Wurzelrinde, die allerdings weitaus weniger erforscht sind als Ibogain, sind Ibogamin, Noribogain, Voacangin und Tabernanthin. Es kann zwar davon ausgegangen werden, dass diese Moleküle in einem synergistischen Wechselspiel ebenfalls die Iboga-Erfahrung beeinflussen – das psychoaktive Hauptprinzip beruht allerdings auf Ibogain.