Mary-Jane-Berlin-01

Die Mary Jane Berlin – For the very first time

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Die mit großer Spannung erwartete Hanfmesse MARY JANE fand erstmalig vom 27. bis 29. Mai im Berliner Stadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg statt. In der bekannten Event-Location „Postbahnhof“ fanden sich an den drei Messetagen insgesamt fast 10.000 Besucher bei hochsommerlichen Temperaturen ein – auch wir waren mit einem eigenen kleinen Stand dabei.

Nachdem wir in den letzten Jahren keine eigenen Stände auf den Hanfmessen im deutschsprachigen Raum betrieben, sondern unser Geld lieber in die Verbesserung unseres Magazins gesteckt haben, war die Möglichkeit, uns in „unserer“ Stadt auf einer Messe auch mit einem eigenen kleinen Stand präsentieren zu können, doch zu verlockend. Als einer der Medienpartner von Veranstalter Duc Anh Dang hatten wir ein Angebot erhalten, das wir einfach nicht ablehnen konnten.

Der Freitag war – wie auf vielen Messen – der wohl beste Tag für geschäftliche Messe-Treffen, da hier noch nicht so mega-viel los war und man seine Geschäftspartner noch relativ einfach „greifen“ konnte. Für manche Aussteller und Besucher mag es befremdlich gewesen sein, dass vor dem Eingangsbereich der Messe viele Polizeiautos standen – doch die parkten nur vor ihrem Revier im gegenüberliegenden Ostbahnhof. Obwohl auf dem ganzen Messegelände überall offen gekifft wurde, gab es keinerlei Polizeikontrollen der Besucher vor oder auf dem Gelände, die Polizei kam am Freitag nur mal kurz vorbei um zu erfragen, ob denn auch alles in Ordnung sei. Und das war es, denn zum Nachmittag hin kamen auch immer mehr Besucher und deren Resonanz auf die MARY JANE – da waren sich alle Aussteller schon am Freitagabend einig – war durchgängig gut.

Auch wir freuten uns über viele schöne Komplimente und interessante Gespräche an unserem Stand im Obergeschoss, wo wir (stark vergünstigt) auch zahlreiche alte und aktuelle Hefte unseres Magazins anboten – dazu noch verschiedene CDs, unser großes Poster aus der Jubiläumsausgabe und weitere kleine Schnäppchenartikel.

Der Samstag war der erwartungsgemäß Besucher-reichste Tag der Messe – trotzdem begann er mit einem Schock für zwei Aussteller: Die Stände der Vaporizer-Firma PAX und der Firma GG-BONGS wurden außerhalb der regulären Öffnungszeiten ausgeraubt – so kam es, dass sich Samstagmittag doch mal zwei Polizisten auf dem Messegelände sehen ließen, um den Einbruchdiebstahl zu untersuchten und aufzunehmen. Die beiden Berliner Polizeibeamten störten sich dabei nicht am überall offen praktizierten Konsum (und den vielen sie irritiert anstarrenden Blicken), sondern konzentrierten sich lediglich auf die  Einbruchsspuren. So gab es auch am Samstag für Besucher und Aussteller keinerlei Probleme mit den Berliner Behörden.

Am Freitag und Samstag waren die Messestände im Postbahnhof-Gebäude von 11 bis 20 Uhr geöffnet, wobei die Stände im Außenbereich noch zwei Stunden länger betrieben wurden, da man das Außengelände mit verschiedensten Food- und Info-Ständen erst gegen 22 Uhr verlassen musste. Nicht nur für die Stände im Außenbereich war es eine glückliche Fügung, dass trotz des angekündigten Gewitters kein Regen während der Öffnungszeiten der MARY JANE auf das Postbahnhof-Gelände niederging.

Erstaunlich ist auch, wie viele Samenbanken aus verschiedenen Ländern nach Berlin gekommen waren. Nicht alle sind so groß und bekannt wie die spanische Samenbank DINAFEM, die auch mit dabei war. Aufgrund der Gesetzeslage in Deutschland konnten die Samenbanken zwar keine ihrer Hanfsamen direkt verkaufen, trotzdem aber in direkten Kontakt zu potentiellen Kunden treten. Sogar eine russische Samenbank war vertreten, die wohl eine der größten auf dem russischen Hanfsamenmarkt ist und sich nun auch in Westeuropa einen Namen unter Hanfliebhabern machen will. Der Name ist schon mal recht einprägsam: KALASHNIKOV SEEDS.

Die irritierendste Geschichte erzählte mir übrigens Yasir aus Kanada: Dort stellt seine Firma HYASYNTH bereits THC oder auch CBD ganz ohne Hanf her – allein mit gentechnisch veränderter Hefe. Die Vorzüge dieser Cannabinoid-Produktion haben sich mir in unserem relativ kurzen Gespräch noch nicht erschlossen. Sehr interessant fand ich dagegen die Info, dass vom 11.-12. April 2017 die ICBC (International Cannabis Business Conference) in Berlin tagen wird, die in Zukunft dann immer jährlich wechselnd in Vancouver, San Francisco und Berlin stattfinden und Aktivisten mit Geschäftsleuten der Branche zusammenbringen soll.

Leider blieb oft kaum die Zeit für längere Gespräche – wir hatten insbesondere am Samstag an unserem Stand alle Hände voll zu tun. Neben der hohen Nachfrage nach unseren Heften und Postern freuten wir uns auch über die Tatsache, dass verschiedene Firmen und potentielle Autoren direkt auf uns zukamen und ihr Interesse an einer Kooperation mit der thcene bekundeten. Und das, obwohl unser Stand doch recht spartanisch rüberkam. So lockte vor allem unser großes TripArt-Poster aus unserer Jubiläumsausgabe die Messebesucher an unseren Stand. Aber auch unsere zu dem Zeitpunkt aktuelle Mai/Juni-Ausgabe kam sehr gut an, am Samstagabend waren bereits alle 500 aktuellen thcene-Hefte ausverkauft, die wir für die Messe eingeplant hatten. Für den Sonntag kratzten wir dann noch sämtliche Restbestände zusammen, um am dritten Messetag wenigstens noch ein paar Dutzend thcene-Hefte anbieten zu können. Trotzdem war gegen 16 Uhr alles weg und so konnten wir während der letzten zwei Messestunden nur noch kostenlose thcene-Aufkleber verteilen. Auch viele andere Aussteller waren ausverkauft und daher sehr zufrieden mit dieser ersten Ausgabe der MARY JANE BERLIN.

Das abwechslungsreiche Begleitprogramm – bestehend aus Vorträgen und Workshops mit vielen Größen der deutschen Hanfszene – fand im Erdgeschoss des Postbahnhofs ganz nach Plan statt. Nur einer kam nicht, obwohl er für einen Vortrag am Sonntag angekündigt war: Jugendrichter Andreas Müller aus Bernau. Dafür ließ sich die Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann blicken, auch wenn wir (im ersten Stock) leider nichts davon mitkriegten, da sie wohl nur eine kurze Ansprache im Erdgeschoss hielt und danach gleich wieder verschwand.

Im Gegensatz zu Freitag und Samstag war die Messe am Sonntag nur noch bis 18 Uhr geöffnet – im Außenbereich ging es allerdings noch länger heiß her, hier spielte noch gegen 19 Uhr eine Liveband vor dem BUSHMOBIL von BUSHPLANET, welches schon die ganze Messe über für eine dem Event angemessene musikalische Beschallung des gastronomischen Bereichs gesorgt hatte. Wir freuten uns schon beim Gehen auf die nächste Ausgabe der MARY JANE Ende Mai nächsten Jahres.