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Der Krieg gegen das Bewusstsein

Unter dem Motto „Ideas worth spreading“ werden seit Anfang der 90er Jahre die so genannten TED-Talks international veranstaltet und dank YouTube weltweit verbreitet. Ursprünglich in den USA als Serie von Live-Events mit dem Schwerpunkt auf inspirierende Redner und deren innovative Ideen aus den Bereichen Technologie, Erziehung und Design (TED) konzipiert, werden mittlerweile unter dem Label TED X auch global TED-Talks abgehalten.

Vor einigen Wochen führte der Vortrag des umstrittenen Journalisten und Autors Graham Hancock „Der Krieg gegen das Bewusstsein“ (in dem Hancock u. a. die These aufstellt, dass die Prohibition und der „War on Drugs“ einen Krieg gegen die spirituelle Weiterentwicklung der Menschheit darstellt) zunächst zu überwältigendem Interesse: Das Video wurde in kurzer Zeit über 100.000 Mal auf YouTube angeschaut, löste dann aber auch große Entrüstung bei den konservativen TED-Fans aus und wurde schließlich von den Organisatoren von deren YouTube-Kanal entfernt. In dem folgenden Interview äußert sich Graham Hancock zu seinem Vortrag und dessen Zensur, seinen eigenen Drogenerfahrungen und dazu, warum er denkt, dass ein bewusster und ritueller Umgang mit psychoaktiven Naturheilpflanzen und Präparaten essenziell für das Überleben der Menschheit sind.

Ihr Vortrag hat für eine große Kontroverse gesorgt und wurde schließlich von den Organisatoren der TED-Talks sogar zensiert. Wie kam es dazu?

Ich wurde Anfang des Jahres als Sprecher zu einem lokalen TED-X-Event in Whitechapel (London) eingeladen. TED-Talks werden unter dem Motto „Ideas worth spreading“ über die Internetseite www.tedtalks.com und deren YouTubeKanal weltweit verbreitet und ich fand, das wäre eine gute Gelegenheit, um über meine Erfahrungen mit der Erweiterung des Bewusstseins durch psychedelische Heilpflanzen zu sprechen. Die durchschnittliche Länge eines Vortrags bei einem solchen Event, in dem man seine Ideen und Gedanken mitteilen muss, ist nicht länger als 18 Minuten, bevor der nächste Redner dran ist und man von der Bühne verwiesen wird. Wie man sich vorstellen kann, ist es nicht einfach, einen für ein breites Publikum ansprechenden Vortrag über ein so komplexes Thema wie die Erweiterung des Bewusstseins durch Psychedelika in einem so kurzen Zeitrahmen zu halten. Ich habe mich deshalb vorab über mehrere Wochen gründlich auf das Event vorbereitet, um sicherzugehen, Themen wie das menschliche Bewusstsein und dessen Erweiterung durch psychedelische Heilpflanzen und den „War on Drugs“ – der meiner Meinung nach eben diese Weiterentwicklung auf großer Ebene verhindert – in einem informativen und unterhaltsamen Vortrag unterzubringen. Ungefähr nach einem Monat wurde mein TED-Talk über YouTube zugänglich gemacht und erzielte in wenigen Tagen über 132.000 Klicks – zudem wurde es von vielen auch begeistert weiterverbreitet. Trotz dieses großen Erfolges wurde das Video am 13. März unter dem Vorwand, der Vortrag sei „pseudo-wissenschaftlich“, von dem YouTube-Kanal entfernt.