Im letzten Bericht über die Cannabis-Szene Kaliforniens wurden mit Lemon Pie, Skittelz, Narcos OG, Orange Widow und Super Silver Haze bereits einige angesagte Strains aus dem neuen Cannabis-Eldorado vorgestellt. Dieser Streifzug durch Kaliforniens Sortenwelt soll an dieser Stelle fortgeführt werden.
Die Cannabis-Züchter im wirtschaftsstärksten Bundesstaat der USA haben in den letzten Jahren mit einigen sehr bemerkenswerten Sorten stark von sich reden gemacht. Was natürlich wenig verwunderlich ist, denn die dortigen Breeder können genetisch aus vollen, kostbaren Quellen schöpfen, die über viele Jahrzehnte hinweg entstanden sind. Schließlich ist Kalifornien das Mutterland der modernen Sortenzucht, hier entstanden seit den 1970er Jahren epische Klassiker wie Skunk #1, Haze, Big Bud und viele mehr, die bahnbrechend waren und als Geburtshelfer des Indoor-Growings dienten.
Die traditionsreiche Pot-Kultur Kaliforniens begann nach dem 2. Weltkrieg in der Szene des West-Coast-Jazz‘, wurde in den 1950er-Jahren von den Beatniks aufgenommen und erreichte mit der Hippie-Bewegung in den 1960er- und 1970er-Jahren eine erste große Blüte. In den 70er-Jahren wurde Pot in Kalifornien dann auch gesellschaftsfähig. Der Konsum von Gras war nun auf vielen Partys außerhalb der Hippie-Kultur üblich, bei Otto Normalverbraucher und Promis gleichermaßen, und in High-School-Kreisen kreisten natürlich ebenfalls massenhaft Pur-Joints. Begünstigt wurde die Ausbreitung der Pot-Kultur in Kalifornien auch durch eine bundesstaatliche Gesetzesänderung im Jahre 1975, als der Besitz von bis zu einer Unze (gut 28 g) Gras zu einer Ordnungswidrigkeit herabgestuft und diese mit einer Geldstrafe von 100 $ geahndet wurde – ein erster wichtiger Schritt in Richtung Entkriminalisierung in Kaliforniens Cannabis-Politik. Mit der legendären Proposition 215 wurde 1996 dann medizinisches Cannabis legalisiert und von da an explodierten Kaliforniens Pot-Kultur und die Cannabissorten-Kultur, denn in den neu gegründeten Cannabis-Buyers-Clubs konnte nun eine große Auswahl an Sorten offen angeboten und gekauft werden. Und selbstverständlich wollte sich jeder Buyers-Club von den anderen durch ein besonderes Sortenangebot abheben, wodurch die Marktvielfalt gefördert und Breeder zum Züchten neuer Sorten ermuntert wurden.