Für meinen neuen Grow suchte ich nach einem selbstblühenden Strain, welcher von der Keimung bis zur Ernte nur acht Wochen brauchen sollte. Davon hat die spanische Seedbank Sweet Seeds einige Sorten im Angebot und bis dato hatte ich mit diesen schnellblühenden Pflanzen nur gute Erfahrungen gemacht. Mohan Ram Auto überraschte mich dann mit exotisch-frischen Düften und begeisterte mit einer satten und überaus klebrigen Ernte.
Für mich hat sich Cannabis über die Jahre immer mehr zu einem Wegbegleiter entwickelt, der mir half, auch in schwierigen und belastenden Zeiten den Kopf hochzuhalten. Ob Herzschmerz, die Trennung der eigenen Eltern oder der Verlust von Menschen, die einem nahestanden – in solchen Momenten half mir Cannabis durchzuatmen und vor allem durchzuschlafen. Wobei das am Anfang ganz und gar nicht so war. Da war Gras zunächst nur eine Begleiterscheinung, da ich Alkohol aufgrund der Wirkung bevorzugte. Erst vor wenigen Jahren begann ich, seiner Wirkung von Cannabis auch anders zu nutzen. Ich merkte, dass ich nach einem Joint viel besser in mich gehen konnte, um für mich selber Dinge zu klären oder Widersprüche aufzulösen. Als Beispiel könnte ich meine Haltung gegenüber Frauen anführen. Obwohl ich durch die Erziehung meiner Eltern gelernt und verstanden habe, dass Frau und Mann sich auf Augenhöhe zu begegnen haben, waren meine Verhaltensmuster häufig gegensätzlich. Damit begann ich irgendwann zu hadern und las sehr viel zu diesem Thema. Natürlich rauchte ich Gras während ich las – und ich hatte das Gefühl, Ideen und Ansätze viel besser verstehen zu können. Ebenso hatte ich häufig Trance-ähnliche Zustände, wenn ich einen Joint rauchte und bei einer minimalen Lichtquelle ein heißes Bad nahm. Mit geschlossenen Augen driftete ich ab und spürte, wie ich meinen Körper verließ und irgendwie über mir selbst schwebte. Selten dauerten diese Momente länger als wenige Sekunden, aber unter dem Strich fühlte ich mich danach frisch und voller Energie. Auch diese Entwicklung war ein Grund dafür, dass ich mich vor einigen Jahren dazu entschloss, die Produktion meines Eigenbedarfs an Cannabis selbst zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass mein Gras frei von Zusätzen und Schadstoffen ist. Mittlerweile habe ich zwar aus guten Gründen auch ein Rezept und bekomme leckeres, potentes Cannabis aus der Apotheke – in der Regel greife ich aber lieber auf mein selbstangebautes Kraut zurück.