Für die THCENE-Ausgabe 1/21 hatte ich schon mal ein Interview mit meinem US-amerikanischen Freund Joe geführt – damals ging es mir darum zu verstehen, warum ausgerechnet er Trump gewählt hatte. Denn nicht nur persönlich, auch politisch ticken wir in den allermeisten Fragen ziemlich gleich, was es für mich so unverständlich machte, dass er diese (für mich schwer nachvollziehbare) Wahl traf. Aber diesmal geht es hier nicht um Politik, sondern um Cannabis. Und um Joes hochgerüsteten Grow-Raum – mit allem, was sich darin befindet…
Ende der 90er Jahre lernte ich Joe aus New Jersey kennen, als dieser das Hanf Museum Berlin besuchte und ich gerade der Einzige war, der ihm auf englisch ein paar Fragen zum Museum beantworten konnte. Damals hatte er noch lange Haare und kiffte mindestens so heftig wie ich. Wir freundeten uns schnell an, und als ich dann 2001 auf Einladung von Dana Beal auf eine NORML-Konferenz nach Washington D.C. reiste, holte mich Joe mit seinem Auto vom JFK-Airport ab und hatte direkt was zu rauchen dabei. Auch später trafen wir uns immer mal wieder, wenn er in Berlin oder ich in New York war, auch auf seiner Hochzeit war ich gerne zu Gast. Und seit Joe dann mit dem Homegrowing angefangen hat, sprechen wir nun sogar alle paar Wochen miteinander und schwatzen dabei meist über die neuesten Entwicklungen in der internationalen Cannabis-Szene, über deutsch-amerikanische Geschäftsideen oder unsere nächsten Reisepläne. Dabei lud mich Joe auch immer mal wieder ein, ihn in seinem neuen Haus zu besuchen, eine Einladung, die ich Ende letzten Jahres schließlich annahm. Einerseits freute ich mich natürlich darauf, meinen alten Freund wiederzusehen, andererseits plante ich aber auch direkt, ihn über sein fast schon professionell praktiziertes Hobby auszuquetschen: Den Anbau von zahlreichen hochpotenten Cannabissorten in seinem Zahlencode-gesicherten Grow-Raum.