Jeder Mensch hat Stress. Manche mehr, manche weniger, aber dieser Gemütszustand ist ein lebenslanger Begleiter, dem man immer wieder ausgesetzt ist und den man in den Griff bekommen muss. Zwar gibt es auch positiven Stress, beispielsweise wenn man vor einer Herausforderung steht, der man sich gewachsen fühlt und deren Meisterung etwas Gutes verheißt (z. B. eine Beförderung im Job oder die Geburt eines Kindes). In der Regel ist Stress aber ein unangenehmes, belastendes Gefühl, von dem man sich möglichst schnell befreien möchte.
Um zu erreichen, dass wieder innere Ruhe einkehrt und der Stress vergeht oder
zumindest reduziert wird, gibt es verschiedene Ansätze bzw. Methoden. Yoga, mentales Training oder Meditation etwa sind aktive Techniken, die vielen Menschen dabei helfen, Stress abzuschütteln und sich zu entspannen. Bei manchen bequemeren Zeitgenossen, die nicht an allzu heftigem akutem Stress leiden, kann es in ihrer Freizeit auch schon helfen, es sich länger vor dem Fernseher gemütlich zu machen oder Musik zu hören und dabei die stressenden Sorgen des Alltags hinter sich zu lassen. Und dann gibt es natürlich nicht gerade wenige Menschen auf dieser Welt, die zu einem gewissen pflanzlichen Mittel greifen, um herunterzukommen, abzuschalten und dem Stress des Lebens zu entfliehen: Cannabis.
Das Endocannabinoid-System (ECS) spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Stimmung, Stress und Angst. Cannabis interagiert mit dem ECS über Cannabinoid-Rezeptoren, im Wesentlichen sind es die Rezeptoren CB1 und CB2. CB1-Rezeptoren sind hauptsächlich im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) angesiedelt und an der Regulierung von Stimmung, Angst und Stress beteiligt. Das psychoaktive THC bindet sich an CB1-Rezeptoren, kann dabei eine entspannende und stimmungsaufhellende Wirkung entfalten und somit Stress entgegenwirken. Dafür kommt es allerdings auf eine geeignete Dosierung an – wenn man als Konsument zu viel THC erwischt und darüber in einen Zustand der inneren Unruhe, Angst oder gar Panik gerät, ist das Gegenteil der Fall: Das Stresslevel steigt steil an.


