Joanna Sionkowski, Jahrgang 1985, ist freischaffende Kunstwissenschaftlerin, Musikerin, Perubegeisterte, Reiseleiterin und Autorin des Buches „Visionäre Kunst – Kunstgeschichtliche Bedeutung und Analyse – Die visionäre Künstlerin Nana Nauwald“. Im vorliegenden Interview berichtet Joanna aus der spannenden Welt des (peruanischen) Schamanismus und erklärt die visionäre Kunst, eine zeitlose Kunstrichtung, die sich mit außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen beschäftigt.
Freut mich, dass du dir die Zeit genommen hast, um dich mit mir über zwei deiner Interessen- und Forschungsschwerpunkte zu unterhalten, nämlich den Schamanismus und die visionäre Kunst. Wie ist es dazu gekommen, dass du angefangen hast, dich für den Schamanismus zu interessieren?
Das ist eine lange Geschichte, wo eins zum anderen kam. Zusammenfassend war das aber so, dass ich immer wieder Menschen begegnet bin, die sich intensiv mit der Thematik beschäftigen. Diese wiederum haben mir verschiedene Bücher an die Hand gegeben, die ich regelrecht verschlungen habe. Das Interesse war geweckt und so habe ich begonnen an Orte zu reisen und Menschen aufzusuchen von denen ich annahm, dass sie mir den Schamanismus etwas näher bringen können. Bestandteil dieser Reisen war unter anderem die Teilnahme an einigen schamanischen Ritualen im Amazonasgebiet Perus, die mich einiges gelehrt und auch dazu bewegt haben, dass ich mich im Rahmen meines Studiums intensiver mit dem Thema Schamanismus und vor allem der visionären Kunst beschäftigen wollte. Sowohl theoretisch, als auch praktisch. Über die visionäre Kunst habe ich dann auch meine Magister-Arbeit geschrieben. Naja, das Thema ist aber für mich bei Weitem noch nicht abgeschlossen. Ist man einmal durch die schamanischen Tore hindurch gegangen, kann man nicht mehr zurück (lacht).