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THCENE 5/2020 September-Oktober

Editorial

 

Herbstzeit ist Erntezeit und die Grower unter Euch (die das Glück haben, ihre Outdoor-Pflanzen erfolgreich gegen die Hüter des Gesetzes, Diebe, wilde Tiere, Insekten und widrige Umstände verteidigt zu haben) können sich nun über die Früchte ihrer (hierzulande leider immer noch illegalen) Tätigkeit freuen. Doch dass des Growers Arbeit mit der Ernte noch nicht zu Ende ist, zeigt der Artikel “Qualität durch Langsamkeit” unseres Grow-Experten G.B.I. – denn Cannaseure (die ihr Gras wirklich zu schätzen wissen) üben sich in Geduld und investieren ein paar Wochen und ein wenig Aufwand mehr, um die bestmöglichen und aromatischsten Buds genießen zu können.

Im ersten Teil unserer zweiteiligen Serie “Die Schattenseiten der legalen Cannabiswirtschaft” beschreibt Dr. Ingo Inkognito anschaulich, was sich hinter den Kulissen der holländischen Coffeeshop-Szene alles so abspielt und wie hier die Grenzen zwischen Legalität und Illegalität verschwimmen.

Dass man als absoluter Anfänger für einen erfolgreichen Hanfanbau in den eigenen vier Wänden neben Erde, Wasser und einer geeigneten Lichtquelle eigentlich nur etwas Liebe zum Detail braucht, zeigt „Easy (Bio)Growing?“ – der erste Artikel unseres neuen Autoren „A. Beginner“. Begeisterung und ein „grüner Daumen“ können (wie dieser Fall zeigt) zu einem respektablen ersten Ergebnis führen.

Cannabis als Medizin ist auch in dieser Ausgabe wieder ein Schwerpunkt. Autorin Sarah Ann Rosa beschreibt, wie Cannabis bei Multipler Sklerose helfen kann, und in einem Interview mit einem Paar aus Baden-Württemberg erfahren wir von ihrem kräftezehrenden Kampf mit den Behörden und wie die Beiden ihre schwerwiegenden Leiden erfolgreich mit der grünen Medizin behandeln.

Abgerundet wird das Ganze wie immer mit einem Blick über den Hanf-Tellerrand hinaus: Wir berichten von den Wurzeln des Schamanismus in Europa, der weltweit um sich greifenden und zerstörerischen Macht des Narzissmus, und unser Satiriker HG Butzko wirft erneut einen Blick auf die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Krise, die ja auch die Hanf-Szene deutlich zu spüren bekommt. Schließlich wurden inzwischen auch die Mary Jane Berlin und die Cultiva 2020 abgesagt.

Wir wünschen Euch trotzdem eine möglichst entspannte Lektüre. Und uns allen, dass jetzt nicht wirklich noch eine zweite Corona-Welle anrollt…