Corona und kein Ende

Corona und kein Ende

Ein Jahr Ausnahmezustand, zweite Welle, dritter Lockdown, vierte Einschränkungen, fünfte Jahreszeit. Und da kommen mir noch ein paar Gedanken, Thesen und Fragen in den Sinn, die ich unbedingt loswerden muss, bevor ich zwangsläufig durchdrehe.

Wenn zum Beispiel die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gleich nach dem Ausbruch (also Ende Januar 2020) die Gefahr einer weltweiten Pandemie auf „hoch“ eingestuft hat, wieso verkündete Jens Spahn drei Tage später, dass die Gefahr für Deutschland nur „gering“ bleibt?

Gehört Deutschland vielleicht nicht mehr zur Welt?

Und wenn Jens Spahn während der Pandemie dazu gelernt haben will, wieso verkündete er dann ein Jahr später (nämlich Anfang 2021), dass Deutschland im Sommer 2021 herdenimmunisiert sein wird, während die WHO am gleichen Tag mitteilt, dass es in keinem Land der Welt vor 2022 eine Herdenimmunisierung geben kann.

Ist Jans Spahn noch von dieser Welt?

Wieso wurden Atemschutzmasken im Frühjahr 2020 anfangs als unnütz bezeichnet, und erst später als super nützlich? Hatte das vielleicht etwas mit der Anzahl der in Deutschland vorhandenen Masken zu tun? Und warum gab es eigentlich anfangs so wenige Masken? Könnte es damit zu tun haben, dass Jens Spahn noch bis Anfang März Schutzbekleidung exportieren ließ, obwohl ihn bereits Anfang Februar deutsche Maskenproduzenten in einer Email darauf hinwiesen, dass diese Masken im eigenen Land dringend gebraucht werden? Und wieso dauerte dieser Exportstopp vier Wochen? Jens Spahn selber gab als Begründung an, dass er sich niemals hätte (Zitat): „vorstellen können, dass so ein Cent-Produkt auf einmal so einen Mangel hat.“

Ich glaube, der Grund ist vielmehr, dass Jens Spahn so langsam liest.

Und einen Mangel hat.

Nicht zuletzt, weil das Robert-Koch-Institut 2013 extra für das Bundesgesundheitsministerium das Szenario durchgespielt hat, was in Deutschland bei einer Pandemie zu erwarten ist und dabei explizit darauf hingewiesen hat, dass bei der Schutzbekleidung Engpässe entstehen werden. Jens Spahn hätte es sich also gar nicht vorstellen müssen – er hätte es einfach nur lesen müssen.