Stick A Bush ist eine österreichische Reggaeband, die sich im Frühling 2019 in Wien gründete und die Ende Oktober diesen Jahres mit „Strictly Jub“ ihr erstes Studioalbum veröffentlicht hat. Die Musiker verbinden darauf ihre Leidenschaft zu jamaikanischer Off-Beat Musik mit ihrer (jazzigen) Affinität zur Improvisation. Die Kombination dieser Aspekte hat einen erdigen Roots-Reggae kreiert, ergänzt mit tiefgründigen Texten und Elementen aus dem Lebensgefühl des Jazz. Letzteres findet seinen Ausdruck in starken Soli, harmonischem Layout und improvisierter Interaktion bei ausgedehnten Dub-Parts. Die Musik, die dabei entsteht, nennen die Künstler „Jub“, eine Wortschöpfung, die für „Jazz-Dub“ steht. Wir sprachen mit Simon über die Entstehung von Stick A Bush, ihre Musik und Cannabiskonsumgewohnheiten.
Wie habt ihr – die einzelnen Bandmitglieder – vor gut zwei Jahren zueinander gefunden?
Bis auf unseren Sänger haben wir alle Jazz studiert bzw. schließen dieses Studium gerade ab. Dabei haben wir uns kennengelernt. Außerdem spielten unser Posaunist Valentin und ich auch schon in anderen Reggae-Bands, daher hatten wir schon diesen musikalischen Hintergrund und suchten dann nach Musikern, mit denen wir unseren Roots-Reggae spielen können. Da das letztendlich alles Jazz-Musiker waren, die teilweise zum ersten Mal Reggae spielten, ist so auch ein ganz eigener Sound entstanden, der Instrumentalisten mehr Platz einräumt und teilweise stark in Richtung Dub geht. Es war übrigens sehr lustig, als Valentin und ich den anderen erstmal ein wenig das Genre erklären mussten und dabei unsere Lieblingsreggaeplatten vorspielten. Trotzdem war es gut, dass die anderen Bandmitglieder auch eigene Einflüsse mitbrachten – vor allem das Improvisatorische des Jazz ist dabei hängengeblieben. Denn keiner von uns geht gerne auf die Bühne und weiß dann schon ganz genau, was in den nächsten Minuten passiert. Umso mehr wir zusammen spielen, umso mehr haben wir die Möglichkeit, immer wieder etwas Neues auszuprobieren. Ich glaube, dass ist vielleicht das Spannendste an unserer Band.
Aber wieso studiert man eigentlich Jazz, wenn man danach eine Reggae-Band gründet?
Es ist ja nicht so, dass wir nicht alle auch noch unsere Jazz-Bands und -Projekte hätten. Als Musiker muss man heutzutage breit aufgestellt sein, wenn man von seiner Musik leben können will. Manche von uns geben Musikunterricht, manche spielen noch in diversen anderen Bands. Aber das Projekt, dass uns am Herzen liegt und dass wir alle voranbringen wollen, heißt Stick A Bush.