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UFO-Zeugen in Washington- Fliegende Tic Tacs und andere Phänomene

Verheimlicht die amerikanische Regierung seit Jahrzehnten Informationen zu unbekannten Flugobjekten und außerirdischen Besuchern? Diese altbekannte Verschwörungstheorie wurde in diesem Jahr sogar im US-Kongress zum Thema. Aber wie glaubwürdig sind die Aussagen dieser ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter und Militärpiloten? Und warum wird das Thema UFOs plötzlich so ernst genommen?

Ende Juli 2023 kam es vor dem US-Kongress in Washington zu einer ungewöhnlichen, vielleicht sogar historischen Anhörung. Erstmals haben dort ehemalige Militär- und Geheimdienstmitarbeiter als direkte Zeugen vermeintlicher UFO-Sichtungen ausgesagt. Wobei offiziell nicht von UFOs, sondern von UAPs („Unidentified Anomalous Phenomena“) die Rede war. Mit diesem Begriff soll das Thema nicht nur auf unbekannte Flugobjekte (=UFO) begrenzt werden, sondern nicht identifizierte anomale Phänomene (=UAP) ganz allgemein betreffen. Zwar gibt es seit Jahren immer mehr Berichte über nicht identifizierte Flugobjekte, aber sobald der Begriff UFO ins Spiel kommt, wird die Sache von vielen nur spöttisch betrachtet. 

Mittlerweile sucht der US-Kongress offenbar einen neuen, seriöseren Umgang mit diesem Thema. Der Titel der Anhörung im Juli lautete daher „Unidentified Anomalous Phenomena: Implications on National Security, Public Safety, and Government Transparency.“ Mit dem Fokus auf die nationale Sicherheit wird von der Regierung also mehr Transparenz eingefordert. Der republikanische Abgeordnete Tim Burchett meinte dazu im Vorfeld der Anhörung: „Das Pentagon und die Bürokraten in Washington haben diese Informationen jahrzehntelang verborgen gehalten, und wir werden jetzt endlich etwas Licht darauf werfen. Wir bringen glaubwürdige Zeugen, die öffentlich aussagen können, denn das amerikanische Volk verdient die Wahrheit. Wir haben genug von den Vertuschungen“.
Starke Worte.
Aber steckt dahinter vielleicht doch nur wieder der übliche politische Zwist zwischen Republikanern und Demokraten? Tatsächlich war die UAP-Anhörung überparteilich besetzt. Auch Abgeordnete der demokratischen Partei kritisierten, dass es von Seiten der Geheimdienste und des Pentagons massiven Widerstand gegen die Anhörung gegeben hatte. Jeder einzelne Schritt zur Vorbereitung der Anhörung sei behindert worden, erklärte z. B. der demokratische Abgeordnete Jared Moskowitz: „Es war schwierig, einen Sitzungssaal zu bekommen, es war schwierig, Mitarbeiter an Bord zu kriegen“. Zudem seien Augenzeugen, die beim Kongress aussagen wollten, massiv eingeschüchtert worden.

Von ursprünglich sechs geladenen Zeugen blieben am Ende nur drei übrig: David Fravor und Ryan Graves (zwei ehemalige Navy-Piloten) sowie der Ex-Geheimdienstmitarbeiter und Whistleblower David Grusch. Vertreter der Regierung oder des Pentagon waren absichtlich nicht geladen. Vor allem David Grusch stand im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, denn seine Aussagen waren auch die spektakulärsten. Auf die Frage, ob die Regierung seiner Ansicht nach Informationen über außerirdisches Leben hätte, meinte Grusch, dass die USA sehr wahrscheinlich bereits seit den 30er Jahren darüber Bescheid wüssten. Man sei im Besitz von Fluggeräten nicht-menschlicher Herkunft, deren Technologie für militärische Zwecke nachentwickelt werden soll. Sogar die Leichen der Besatzungen (also Außerirdische) seien geborgen worden. Dieses Projekt sei illegal und vor einer ordnungsgemäßen Kontrolle durch den US-Kongress abgeschirmt. Das klingt zunächst nach der altbekannten Roswell-Verschwörung, nach der die US-Regierung schon seit 1947 im Besitz eines abgestürzten Raumschiffes auf einer Militärbasis in New Mexico sei. Wie seriös sind also die neuen Vorwürfe?