Die Karawane zieht weiter. Nur wohin? Das ist die Frage. Dabei verwundert es schon sehr, wie plötzlich man sich abgehängt fühlen soll, nur weil inzwischen unklar ist, wer hier eigentlich schneller durchdreht: Die Welt oder die Menschheit? Essen bestellt man nicht mehr beim Kellner, sondern am Terminal. Partnerschaften werden nicht mehr geschlossen, sondern gewischt. Das Auto fährt den Fahrer und nicht umgekehrt. Fake und Fakt schließen einen zwielichtigen Pakt. Und am Ende regieren Blödmänner und Blender alle Länder. Also, schnallt Euch an und haltet Eure Tassen im Schrank fest – falls Ihr im Gegensatz zu gewissen Milliardären überhaupt noch welche dort habt. Denn was jetzt folgt, das grenzt wirklich an Irrsinn…
Seit den Wahlen im November 2024 denke ich: Wenn das die Vereinigten Staaten von Amerika sein sollen, dann möchte ich die Gespaltenen gar nicht erst kennenlernen. Und mal ehrlich: Wenn ein Land ein Oberhaupt wählt, das vier Jahre lang schon mal nachweislich permanent Lügen verbreitet hat, dann hat es das Land einfach nicht anders verdient. Das wäre ja wie ein Land, das jemanden mit krassen Erinnerungslücken zum Kanzler machen würde.
Aber es ist schon erstaunlich: 1997 musste in den USA ein Präsident fast das Weiße Haus verlassen, weil er was mit seiner Praktikantin angefangen hatte. 20 Jahre später darf jemand ins Weiße Haus einziehen, obwohl er damit prahlt, dass man als reicher weißer Mann Frauen ungefragt in den Schritt fassen darf. Früher war Amerika mal das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, jetzt ist es das Land der unmöglichen Begrenztheiten.
Was nun die ökonomische Kompetenz von Donald Trump betrifft: Er will die Staatsausgaben erhöhen, Schulden abbauen und Steuern senken. Aber nicht nacheinander, sondern alles gleichzeitig. Stell dir vor, Papa ruft den Familienrat zusammen und verkündet: „Kinder, ab morgen gibt’s ne Taschengelderhöhung.“ „Super, Papa!“, rufen da die Kinder. Am nächsten Tag geht Papa dann zur Bank und sagt, er möchte keine neuen Kredite, aber er möchte die alten nun noch schneller abbezahlen. „Super, Papa!“, ruft dann auch die Bank. Am dritten Tag geht Papa schließlich zu seinem Chef und erklärt, er möchte keine Gehaltserhöhung, sondern stattdessen lieber etwas weniger haben. Frage: Wie lange wird es wohl dauern, bis die Mami dem Papa kräftig in die Eier tritt?
Trumps schönster Satz ist immer noch: „Alle illegalen Einwanderer müssen das Land verlassen.“ Wo man sich doch nur danach sehnt, dass eine Abordnung der US-Ureinwohner ihn mal fragt, ob er das auch wirklich ernst meint. Und wir sehen: Das Problem ist nicht Donald Trump. Das Problem ist die Mehrheit von Menschen, die einen Donald Trump gewählt haben. Man muss es sich einfach mal klar machen: Manche Leute sind einfach zu doof, eine leere Schublade aufzuräumen. Leute, die beispielsweise ihre Entscheidung gegen Kamala Harris damit begründeten, dass es mit der Bibel nicht vereinbar ist, wenn Frauen etwas anderesmachen, als ihren Männern den Haushalt zu schmeißen. Oder wie Karlheinz Deschner es mal formulierte: „Je größer der Dachschaden, umso schöner die Aussicht zum Himmel“