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Krise ohne Ende

80 % der Deutschen sind angeblich der Meinung: „Die Regierung macht in der Coronakrise einen super Job“, oder vor allem auch: „Der Jens Spahn macht einen super Job.“ Klar, Abstandsregeln predigen und sich dann selbst mit 13 Leuten in einen engen Aufzug quetschen – das ist natürlich ein „super Job“. Aber man muss schon festhalten: Jens Spahn blüht in der Krise voll auf – und ist auch top ambitioniert.

Ein Beispiel: Warum rannten eigentlich in China alle dauernd mit einer Maske vorm Gesicht rum, und wir in Deutschland zunächst so gut wie gar nicht? Gut, die Antwort ist einfach: Weil unsere Regierung, die ja einen super Job macht,

den super Job gemacht hat, und deutsche Masken nach China exportieren ließ. Und zwar noch bis Anfang März, also, als wir sie eigentlich auch selber schon ganz gut gebrauchen konnten – und sie preislich auch noch bezahlbar waren.

Als diese Masken dann im Preis stiegen und wir sie selbst dringend brauchten, da hat unsere Regierung welche importiert. O-Ton Jens Spahn: „Wir hätten uns doch nie vorstellen können, dass so ein Cent-Produkt auf einmal so einen Mangel hat.“

Nein, das hätte man sich nie vorstellen können. Da war der Spahn völlig überrascht. Wer hätte das auch ahnen können… Hm, was sagt man dazu?

Okay, 2002 gab es in Asien diesen SARS-Ausbruch mit 750 Toten weltweit.

Da hieß es dann hinterher von den Experten: „Ui, da ham wa wohl noch mal Glück gehabt. Immer geht’s aber nicht so glimpflich aus. Irgendwann kommt mal ein Virus, das so richtig reinknallt.“

Das habe selbst ich damals herausgehört: Und ich bin weder Virologe, noch Gesundheitsminister. Die einzige Katastrophe, die mich 2002 in Asien interessierte, war die, als Oliver Kahn nach dem Finale gegen Brasilien in Yokohama am Torpfosten saß, weil er die WM verbockt hatte. Und da hieß es aber nicht hinterher: „Ui, da ham wa’ aber noch mal Glück gehabt.“

2004 dann die Vogelgrippe. Weltweit 450 Tote. Da hieß es wieder: „Da ham wa noch mal Glück gehabt. Irgendwann kommt aber ein Virus, da geht’s rund.“

2009 und 2010 die Schweinepest. 18.000 Tote. Da hieß es: „Da ham wa aber Schwein gehabt. Irgendwann kommt ein Virus…“