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„Pura Vida“ in Costa Rica

Costa Rica gilt als eines der fortschrittlichsten Länder Lateinamerikas, so wurde schon 1948 die nationale Armee zugunsten der Förderung von Bildungs- und Gesundheitsprogrammen abgeschafft. Zudem gewinnt das Land fast 100 % seines Strombedarfs aus regenerativen Quellen, der ökologische Tourismus wird stark vom Staat gefördert und über ein Viertel des Landes steht unter Naturschutz (auch wenn man das Gefühl hat, dass hier fast alles unberührter Dschungel ist). Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern Lateinamerikas ist Costa Rica seit über 70 Jahren eine stabile Demokratie und blieb durch frühe sozialpolitische Maßnahmen von sozialen Unruhen, Bürgerkriegen und Diktaturen verschont. Angesichts bewaffneter Konflikte in benachbarten Ländern erklärte das Land 1983 seine „dauerhafte und aktive unbewaffnete Neutralität“, weshalb Costa Rica auch oft „die Schweiz Zentralamerikas“ genannt wird. Und wie in der Schweiz wurde auch hier im Jahr 2022 Cannabis als Medizin legalisiert – und was den Freizeitkonsum von Erwachsenen betrifft, so ist Costa Rica der Schweiz sogar voraus, da kiffen hier nicht verfolgt oder bestraft wird. Gute Bedingungen für einen maximal entspannten Sommerurlaub im Winter. 

Es ist ja nichts Neues, dass Costa Rica über eine außergewöhnlich reichhaltige Flora und Fauna verfügt: Etwa 6 % der weltweiten Artenvielfalt ist hier zu finden – und das in einem Land, das gerade mal 0,03 % der Landfläche der Erde ausmacht. Jedes Jahr werden hier ca. 160 neue Arten entdeckt – weshalb hier „Pura Vida“ (zu deutsch: „pures Leben“) nicht nur ein touristisch ausgebeutetes Motto, sondern auch eine verbreitete Begrüßungsfloskel ist. Die außergewöhnliche Vielfalt der hiesigen Biodiversität ist auf die besondere geografische Lage Costa Ricas zwischen Nord- und Südamerika zurückzuführen, die die Bewegungen vieler Tiere begünstigt. Die ozeanischen Einflüsse des Pazifischen Ozeans und des Karibischen Meeres, die jeweils ihr eigenes Klima haben, spielen ebenfalls eine Rolle. Aber letztendlich wollen die meisten Touristen hier vor allem eins sehen: Faultiere in ihrer natürlichen Umgebung. Uns ging es da nicht anders – aber eins nach dem anderen.