Vor ein paar Monaten tobte der US-Präsidentschaftswahlkampf mal wieder auf internationalem Niveau, und vor allem im Ausland hofften viele Menschen auf die Wiederwahl von Barack Obama. Ab Ende Januar 2013 ist der alte US-Präsident nun ganz offiziell auch der neue. Und seit seinem berühmten „Yes, we can!“ im Jahr 2008 hat er auch schon vielfach gehandelt – allerdings nur selten im Sinne seiner Wahlversprechen.
Googelt man nach „Kritik Obama“, dann erhält man zigtausende Einträge im World Wide Web, die alle in deutscher Sprache verfasst sind. Gibt man „truth about Obama“ ein, dann gehen die Treffer sogar in die Hunderttausende. Bei diesen Ergebnissen handelt es sich nicht nur um abstruse Verschwörungstheorien oder unsachliche Beleidigungen, sondern zum Teil auch um recht brisante Tatsachen, die den ehemaligen Hoffnungsträger in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.
Eines vorab: Im Vergleich zu vielen anderen US-Präsidenten der jüngeren Geschichte, ist Barack Obama sicherlich einer der besseren – allein der Versuch einer Gesundheitsreform ist ihm hoch anzurechnen. In vielerlei Hinsicht schlug Obama außen- wie innenpolitisch ganz neue Töne an – weniger überheblich nach außen und lösungsorientierter nach innen, auch wenn man von einem US-Präsidenten naturgemäß nicht zu viel verlangen kann. Nun hat es Obama erneut geschafft und ausreichend Sympathie und Vertrauensvorschuss geerntet, dass es für eine zweite Amtszeit reicht – auch wenn er dieses Mal sicher nicht gleich wieder den Friedensnobelpreis für eine überfällige Änderung der US-amerikanischen Attitüde in der Außenpolitik erhalten wird.
Für Cannabisfreunde ist es sicherlich bemerkenswert, dass Obama – im Gegensatz zu allen anderen Präsidenten der letzten Jahrzehnte – keinen Hehl daraus macht, als Jugendlicher und Student auch reichlich gekifft zu haben. Am liebsten Bong. Nachdem ein Bill Clinton noch öffentlich erklärte, vielleicht mal an einem Joint gezogen, nicht aber inhaliert zu haben, wird nun um vormaligen Cannabiskonsum gar kein Geheimnis mehr gemacht – selbst die US-Leitmedien scheinen das kapiert zu haben. Und wer weiß, ob die überraschende Legalisierung von Cannabis in einigen US-Bundesstaaten nicht teilweise auch auf der von Obama transportierten Aufbruchstimmung und seinem lockeren Umgang mit Cannabis aufbaute.
So gesehen ist Obama wahrscheinlich wirklich einer der modernsten und weltoffensten US-Präsidenten – doch während in den USA der große Hype um seine Person längst verklungen ist, wird Obama hierzulande noch immer nahezu als Heilsbringer betrachtet. Leider ist diese Sichtweise genauso abwegig wie die seiner Gegner, die ihn wahlweise als Kommunisten, Sozialisten oder Faschisten bezeichnen. Obama ist – wie alle seine Vorgänger – lediglich ein Politiker, und damit Produkt des amerikanischen (Polit)Systems. Und so gibt es durchaus berechtigte Kritik an seiner Person und seinen Handlungen – unabhängig von der verlogenen Propaganda seiner politischen Gegner, die man natürlich erstmal herausfiltern muss. Was übrig bleibt, haben wir hier mal für Euch zusammengetragen.