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Ott für alle

In Hannover raucht man kein Gras, kein Weed, kein Dope – man raucht Ott. Und dafür geht der Hannoveraner auch gern mal auf die Strasse, um sich für sein Ott stark zu machen. Sei es beim Ottmob, beim Global Marihuana March oder zuletzt im Rahmen einer Unterschriftenaktion für einen Cannabis Social Club. Hinter all den Aktionen steckt Bernd Beistecker, der dahingehend eindeutig als „Anstifter“ zahlreicher Aktivitäten weit über die Grenzen der Niedersächsischen Metropole hinaus bezeichnet werden darf.

Hallo Bernd, woher kommt die Bezeichnung „Ott“ und wie hat sich der Begriff durchgesetzt?

Ott ist die regional gängige Bezeichnung für Cannabis. Der Wortstamm kommt aus dem Türkischen und bedeutet „Unkraut“. Wir fanden, die Ironie in der Bezeichnung passend für unsere Aktivitäten und haben also auch unsere Veranstaltungen so benannt: Den Ottmob.

Was macht dich zum Aktivisten und wie bist du dazu gekommen?

Einen Aktivisten zeichnet ja der Drang danach aus, etwas zu verändern. In meinem Fall lag die Motivation darin, Einfluss auf die Drogenpolitik zu nehmen. Die Zustände in Deutschland hielt ich dahingehend eigentlich schon immer für unhaltbar. Angefangen habe ich mit meiner Homepage „Chillen oder Grillen“. Die habe ich als Werbemittel für einige Spiele benutzt wie z.B. das Brettspiel „Chillen oder Grillen“ und das „Jointspiel“. Die Spiele wurden konzipiert, um die Hanfthematik mal auf eine etwas andere Art und Weise publik zu machen. Da diese Spiele ja auch für „Nicht-Kiffer“ geeignet sind, konnte eine Botschaft auf diese Weise auch außerhalb der Hanfszene transportiert werden. Das Motto bei den Spielen lautet: „Play to go high“ (Chillen oder Grillen“) beziehungsweise „Alle gewinnen“ (Jointspiel) und beinhaltet in erster Linie den Gedanken, dass es für niemanden Nachteile gibt, wenn man eine Cannabis Legalisierung anstrebt.

Gibt es diese „Hanfspiele“ zu kaufen? Wie funktionieren sie?

Im Moment liegt die Neuauflage leider auf Eis, ich musste meinen Fokus auf den Ottmob und den Global Marihuana March legen. Hier ist derzeit zu viel zu tun, es wird aber bestimmt auch wieder die Zeit kommen um Spiele zu produzieren. Chillen oder Grillen ist ein Brettspiel, das ein Haus abbildet welches zugleich meine persönliche Analogie auf „das Leben“ darstellt: Ein Buntes Haus, das man durchschreitet und versuchen muss aufs Dach zu kommen, dann ist man „high“ und begibt sich auf den Balkon zum Chillen oder eben zum Grillen. Man bekommt Aktionskarten, sammelt „Ott“ für Unterwegs, das man später dann einlösen und „ein Stockwerk higher“ werden kann. Das Jointspiel ist ein Geschicklichkeitsspiel, in dem man einen Joint aus Holz aufbauen muss. Man gibt dieses Holzkonstrukt dann weiter und muss eben aufpassen, dass es nicht auseinander fällt. Das ist in etwa so, wie beim „echten“ Joint rauchen, wenn man aufpassen muss, dass die Asche nicht auf den Boden fällt.