Wasser scheint für das 21. Jahrhundert das zu werden, was Erdöl für das 20. Jahrhundert war: DAS entscheidende Gut, welches den Reichtum der Nationen bestimmt. Obwohl zwei Drittel der Erdoberfläche von Wasser bedeckt sind, wird das Problem der Trinkwasserversorgung eine der größten Herausforderungen an die nächste Generation sein. Oder es wird immer öfter Kriege um Wasser geben.
Schon heute haben nach UNICEF-Statistik über 783 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Jeden Tag sterben mindestens 5.000 Kinder an vermeidbaren wasser- und sanitärbedingten Krankheiten. Bis 2025 wird erwartet, dass wir 17% mehr Wasser benötigen werden, um Nahrung für die wachsende Bevölkerung in den Entwicklungsländern zu produzieren. Währenddessen wird sich der Wasserverbrauch insgesamt um rund 40% erhöhen. Der steigende Grad der Umweltverschmutzung, die stetig wachsende Bevölkerung und der Klimawandel ergeben zusammen wahrlich keine optimalen Bedingungen, unter denen wir auch in Zukunft überleben können.
„Ist Trinkwasser eine Ware oder ein Menschenrecht?“ – das ist die wohl entscheidende Frage der Zukunft. Welche grundlegende Rolle Wasser als Lebenselixier aller Lebensformen spielt, ist klar, denn Wasser IST Leben. So ist es (ganz) natürlich anzunehmen, dass Menschen keinen Preis dafür zahlen sollten. Leider ist die Realität aber weit entfernt von dem Ideal. Wasser verkommt immer mehr zu einem regulären Konsumprodukt.
Die Vereinten Nationen führten bereits eine mehrere Jahrzehnte umfassende Reihe von Debatten zu diesem Thema. Das Ergebnis war eine Beschlussfassung im Jahr 2010, in der erklärt wurde, dass „das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung aus dem Recht auf einen angemessenen Lebensstandard abgeleitet wird. Es ist untrennbar verbunden mit dem Recht auf das erreichbare Höchstmaß an körperlicher und geistiger Gesundheit, ebenso mit dem Recht auf Leben und Menschenwürde.“