DJ Short: Der mysteriöse „Mister Blueberry“

DJ Short: Der mysteriöse „Mister Blueberry“

Berühmte Breeder und ihre Sorten, Teil 1

 

Er hat der Cannabis-Welt den Beeren-Flavour gebracht. Mit seiner „Blue Family“ zettelte er in den 90er Jahren eine bahnbrechende Sortenrevolution an, viele Grower und Smoker erlebten mit ihr sprichwörtlich ihr (wunderschönes) blaues Wunder. Seine Identität war lange Zeit das bestgehütete Geheimnis der Breeder-Szene, man kannte nur den Künstlernamen dieses legendären US-amerikanischen Breeders: DJ Short.

Blueberry, Flo, Blue Velvet, Blue Moonshine, Blue Heaven: Mit diesen Sorten mischte DJ Short Ende der 90er Jahre die Cannabis-Sortenwelt auf. Für viele Hanffreunde weltweit kamen sie einer Offenbarung gleich, denn sie erschlossen genetisch, aromatisch und farblich neue Dimensionen. Vor allem Blueberry wurde in Windeseile zur heiß geliebten Kultsorte und erwarb sich im Lauf des neuen Jahrtausends den Status eines zeitlosen Klassikers, der auch heutzutage nicht aus der Sortenwelt wegzudenken ist – weder als eigenständige Sorte noch als Kreuzungspartner für andere Strains. DJ Shorts Genetik kam optisch neu und aufregend daher: Seine Sorten boten bisher kaum gekannte Farbspiele. Diese besonderen Farbtöne erfassen die Blüten, bei kühleren Temperaturen oft aber auch die gesamte Pflanze, das Blattwerk und mitunter sogar auch die Stängel, bei Flo beispielsweise ist dies outdoors nicht selten der Fall. Dann ist „Pretty in Pink“ angesagt, ein herrlich poppiger, farbenprächtig leuchtender Anblick.

Als DJ Shorts neuartige Sorten 1998 die Niederlande (und damit auch Europa insgesamt) erreichten, herrschte in der dortigen Seedbank- und Coffeeshop-Szene noch eine gewisse Eindimensionalität. Die Sortenlandschaft wurde einerseits vom traditionellen Amsterdam-Genpool – bestehend aus Skunk, Northern Lights und Haze – dominiert, andererseits seit 1995 auch sehr stark von White Widow und diversen Widow-Hybriden. Aber nun sorgte DJ Shorts Blue Family, deren genetischer Stammbaum komplett außerhalb des Amsterdam- und White Widow-Genpools angesiedelt war, für einen sensationell frischen Sortenwind, der mehr Abwechslung und Inspiration in die Pflanzenbestände von Samenzüchtern und Homegrowern brachte, zudem auch in die Coffeeshop- und Cannabis-Cup-Szene.