Schimmelbefall-Botrytis-und-CO-01

Schimmelbefall – Botritys, Mehltau & CO

Diese Misere kennt wohl jeder Cannabis-Grower, der seinem Hobby schon etwas länger nachgeht: Es kommt zu einem Schimmelbefall der heißbegehrten Blüten und infolgedessen zu einem mehr oder minder empfindlichen Ertragsverlust oder im schlimmsten Fall sogar zum Totalverlust der Ernte. Deshalb erläutert dieser Artikel wie man Pilzkrankheiten vorbeugt und im Notfall bekämpft. 

Oft beschleicht einen beim Indoor-Growing die alarmierende Erkenntnis eines Schimmelbefalls, wenn man in der fortgeschrittenen Blütephase am zentralen Head-Bud (seltener auch an einem Side-Bud) ein
herausragendes einzelnes Blütenblatt bemerkt, das sich seltsam verkrümmt und bräunlich verfärbt hat. Wenn man dann daran zieht, flutscht es mitsamt Stiel leicht aus dem Blütenstand heraus – damit hat man dann die schmerzhafte und herzzerreißende Gewissheit: Hier hat der gefürchtete Grauschimmel (Botrytis) zugeschlagen! Manche Grower haben dann aus nackter Panik einen schlagartig erhöhten Herzschlag, andere fluchen so laut, dass sich die Nachbarn fragen, was sich da wohl gerade für ein Unglück ereignet hat. Nach monatelanger Wartezeit und viel hingebungsvoller Pflege zu realisieren, dass ein Teil der Blütenernte unwiderruflich zerstört ist, fühlt sich verdammt bitter an!

The Doc, ein Altmeister unter den deutschen Growern, nennt es „das böse Wort mit S“, am liebsten spricht er es gar nicht aus, fast schon abergläubisch fürchtend, dass sich dadurch die Gefahr eines Befalls vergrößert. Schimmel wird durch Pilze verursacht, aber diese besitzen (im Gegensatz zu Pflanzen) weder Wurzeln, Stängel, Blätter, Blüten oder Chlorophyll. Ihre Körper bestehen vielmehr aus aneinandergereihten Zellen, sogenannten Pilzfäden (Hyphen). Die Verbreitung erfolgt durch Sporen, die in großen Mengen gebildet werden, und mindestens 8.000 verschiedene Pilzarten sind in der Lage, Pflanzen anzugreifen und zu schädigen. Wovon laut dem US-Botaniker John McPartland wiederum 88 die Hanfpflanze befallen können bzw. in diesem Zusammenhang bisher dokumentiert worden sind. Als Grower muss man nun aber nicht in ständiger Angst vor einer höchst bedrohlichen Armada von 88 verschiedenen Pilzarten leben, die den geliebten Pflanzen den Garaus machen können. Nein, in der Praxis sind es nur einige wenige (folgende) Arten, die häufig auftreten und eine konkrete Gefahr darstellen.