Bei uns Cannabispatienten hat sich in den letzten Jahren ein Terminus herausgebildet: Da wir das stigmatisierende Wort „Kiffer“ und das dazugehörige „Kiffen“ ablehnen, um eine klare Trennlinie zwischen medizinischem und hedonistischem Spaßgebrauch zu ziehen, nennen Konsumenten von Cannabis als Medizin (die damit ihre Gesundheit erhalten bzw. wieder herstellen wollen) ihren Konsumvorgang „medizinieren“. Dieser Artikel soll darüber aufklären wie man richtig mediziniert und welche gesundheitlichen Vorteile das Verdampfen bringt.
Ich habe ein einfaches Experiment gemacht: Ich habe einen Freund einen Zigarettenstummel rauchen und in eine Serviette ausatmen lassen, die sich schnell braun verfärbte, weil sie Teerrückstände enthielt. Ich wiederholte das gleiche Experiment mit einem Verdampfer und sah fast keine Verfärbung. Um das klarzustellen: Ich sage nicht, dass das Verdampfen völlig harmlos ist, aber es ist viel weniger schädlich für die Lunge als Rauchen.
Ein Cannabis-Vaporizer (Verdampfer) ist meistens elegant und schwer von einem Tabakverdampfer bzw. einer E-Zigarette zu unterscheiden. Mittlerweile kommen auch immer mehr Vape-Pens über den großen Teich. Der Bequemlichkeitsfaktor ist maximal. Es ist jedoch wichtig einen Vaporizer zu wählen, bei dem man Ersatzpatronen oder -kapseln kaufen kann, anstatt einen Einweg-Vaporizer zu kaufen, den man in den Müll wirft, wenn die Patrone verbraucht ist. Solche Verdampfer gibt es in vielen Formen und Größen.
Wenn man plant, sich ein solches Gerät zuzulegen, möchte man vielleicht verstehen, warum man 100 bis 600 Euro für einen medizinischen Vaporizer ausgeben soll. Dieser hohe Preis verliert natürlich seinen Schrecken bei einer bestehenden Kostenübernahme – denn dann werden die Kosten komplett von der Krankenkasse übernommen. Inklusive anfallender Verschleißteile wie Ballons etc. – einfach vom behandelnden Arzt den Vaporizer seiner Wahl mittels Hilfsrezept anfordern lassen.
Die Vorteile des Verdampfens
Keine Giftstoffe aus der Verbrennung: Wer regelmäßig raucht, kennt die Schmerzen in der Brust, die entstehen können, wenn man zu viele Joints raucht. Man spürt ihn vielleicht am nächsten Tag oder eine Stunde danach. All die Harze, Rauchbestandteile und Giftstoffe lagern sich dabei in der Lunge ab. Das ist unangenehm und macht keinen Spaß. Das Verdampfen von Cannabis bietet dagegen eine fast verbrennungsfreie Erfahrung und kann all diese schädlichen Aspekte beseitigen – einfach weil man beim Verdampfen das Kraut nicht verbrennt, und es daher fast keinen Teer gibt. Infolgedessen erhält man (wie es die meisten Dampfenden nennen) ein „saubereres High“.
Weniger Geruch erzeugen: Dampf riecht nicht annähernd so stark wie Rauch und verflüchtigt sich auch viel schneller. Joints stinken, Blunts stinken, Bongs und Pfeifen können sogar noch schlimmer riechen. Das Verdampfen von Cannabis beseitigt den Geruch zwar nicht vollständig (meiner Erfahrung nach ist der Geruch immer noch wahrnehmbar), aber er ist ganz anders und deutlich schwächer als beim Rauchen des Krauts. Außerdem hält sich der Geruch von verdampftem Cannabis weniger lange. Rauch kann tagelang anhalten, während der Geruch von verdampftem Gras nach etwa 20 Minuten verschwindet. Wenn man sich dennoch weitere Sorgen wegen des Geruchs macht, empfehle ich, vorsichtshalber in der Nähe eines Ventilators zu dampfen, der die Raumluft in Richtung (offenes) Fenster bewegt. Und wenn selbst das nicht ausreicht, kann man auch einen selbstgemachten Raumluftfilter verwenden. Daher sind solche Geräte (Vapes) eine gute Alternative für Cannabiskonsumenten, die ihre Privatsphäre wahren wollen. Stichwort: „Stealth Modus“.
Die Wirkung verstärken: Der Rausch des Verdampfens fühlt sich ein bisschen anders an als der des Rauchens. Man konsumiert zwar immer noch Gras, aber es ist nicht ganz die gleiche Erfahrung – und es hat auch einen etwas anderen Geschmack. So entsteht eher ein Kopf-High, das sich jedoch bei verschiedenen Temperaturen etwas anders anfühlen kann. Vermutlich wird man manchmal einen kräftigen Bong-Hit vermissen, aber es ist kein Problem ab und zu umzusteigen. Wenn man dann zu seinem Verdampfer zurückkommt, versteht man, warum das Verdampfen von Gras einfach besser ist: Das High hält länger an – oft sogar viel länger.
Weniger Lungenreizung, weniger husten: Dampf ist zwar immer noch heiß, aber nicht so heiß wie Rauch. Wenn man erst einmal umgestiegen ist, stellt man fest, wie angenehm und einfach das Dampfen im Vergleich zum Rauchen ist – nicht nur für die Lunge, sondern auch für den Rachen. Durch den Wegfall der Verbrennung wird die Reizung der Lunge und des Rachens deutlich verringert. Das ist auch der Grund, warum einige Vaporizer mit Glasaufsätzen geliefert werden oder einige Dampfende ihre Vaporizer mit einer Bong kombinieren, um das Gerät abzukühlen und die Trockenheit des Dampfes zu reduzieren. Die meisten Cannabisblüten-Vaporisatoren haben entweder einen Bong-Adapter oder einen WPA (Wasserpfeifen-Adapter), sodass man nicht auf seine Lieblings-Bong/Wasserpfeife verzichten muss.
Funktionsweise
Verdampfer verfügen über einen kleinen „Ofen“, der das Cannabis erhitzt, ohne es zu verbrennen – und zwar in einem Prozess, der dem Nutzer Vorteile in Sachen Cannabinoide und Terpene bietet und Studien zufolge gleichzeitig die Exposition gegenüber Karzinogenen um 90 % verringert. Aufgrund des Erhitzungsprozesses ist der Geschmack von Cannabis oft weniger krautig und etwas süßer. Die Menge der durch das Verdampfen gelösten Aromen und Düfte wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst: Die Qualität der im jeweiligen Pflanzenmaterial enthaltenen verdampfbaren Aromen und Düfte (bei kontrollierten Medizinalcannabisblüten sollte die Qualität sehr hoch sein). Weiterhin natürlich das Fassungsvermögen der Füllkammer des Vaporizers. Außerdem gilt: Je feiner die Pflanzen zerkleinert sind, desto größer ist die Oberfläche, von der sich die Aromen und Düfte beim Verdampfungsprozess lösen können. Zu fein sollten die Blüten aber auch nicht gegrindet werden, da sonst das feine Sieb der Kühleinheit schnell verstopfen kann. Auch die Temperatur ist relevant, denn je höher sie ist, desto mehr Aromen und Düfte werden gelöst. Ab 200°C kann auch die Hustenneigung wieder stark zunehmen.
Medizinische Vaporizer „Made in Germany“
Ein medizinischer Verdampfer ist verschreibungsfähig, wenn man eine Kostenübernahmebestätigung für Cannabisblüten besitzt. In Deutschland gibt es derzeit drei Verdampfer, die für den medizinischen Gebrauch zugelassen sind. Ende diesen Jahres wird wohl auch der PAX3 zugelassen. Bereits seit 2016 bietet die schwäbische Firma „Storz & Bickel“ (Weltmarktführer bei medizinischen Vaporisatoren) zwei Krankenkassenmodelle an, wobei der „Mighty Medic“ als erster zugelassener mobiler Verdampfer für Cannabinoide in Verkehr gebracht wurde. Der Hersteller bietet daneben auch das größere Standgerät „Volcano Medic“ an. Beide Geräte gibt es auch für Selbstzahler ohne den „Medic“-Zusatz.
Ich selbst nutze diese beiden Geräte seit über drei Jahren und bin sehr zufrieden. Hier eine detaillierte Beschreibung meiner Nutzung mit Cannabisblüten: Der mobile „Mighty“-Verdampfer wird mit zerkleinerten Cannabisblüten in Füllkammern betrieben. Anschließend wird die Kühleinheit aufgesetzt und der Verdampfer per Knopfdruck eingeschaltet. Nachdem die Wunschtemperatur erreicht wurde, kann durch das Plastikmundstück inhaliert werden. Dabei sollte man nicht zu stark ziehen, sondern lieber entspannter. Eher langsam und länger inhalieren und den Rauch dabei nur maximal drei Sekunden in der Lunge halten.
Der stationäre „Volcano“-Verdampfer kann (in der neuesten Version) mittels des bekannten Ventilballons in zwei verschiedenen Modi verwendet werden. Der Ventilballon sollte vor dem Aufsetzen auf die Füllkammer straffgezogen werden, damit der Ballon beim Befüllen senkrecht auf dem Heißlufterzeuger steht. Dieser Ventilballon sollte nie komplett gefüllt werden (Überdruck), um den Verlust von Dampf zu vermeiden. Ist der Ballon zu 90 % gefüllt, stellt man den Volcano ab und inhaliert den feinen Rauch innerhalb der nächsten zehn Minuten. Dabei sollte man nur halb so viel einatmen wie man eigentlich könnte. Die Luft einige Sekunden drin behalten und dann langsam wieder ausatmen – es ist auch ratsam, sich ganz bewusst auf den Atemvorgang zu konzentrieren. Der feine weiße Nebel ist angenehm einzuatmen. Je dichter der Dampf, desto mehr wird der Geschmack beeinträchtigt. Bei einer sehr hohen Intensität (Dichte) der Dämpfe kann die Konzentration der Aromen und Düfte zu einer Reizung der Atemwege führen. In diesem Fall sollte die Temperatur gesenkt und damit die Intensität der Dämpfe verringert werden. Kommt es bei hohen Temperaturen (über 200 °C) zu Hustenanfällen, kann man den Dampf auch durch einen Wasserfilter oder Bubbler leiten. Solches Zubehör gibt es für kleines Geld in vielen Vape-Shops zu kaufen. Damit sollte starker Reizhusten der Vergangenheit angehören.
Ungefähr einmal pro Woche sollten die zu reinigenden Teile für bis zu 60 Minuten in Reinigungsalkohol (ich nutze 99,9 %igen Isopropanol-Alkohol) eingelegt werden. Danach alles mit lauwarmem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen. Füllkammer- und Deckelteile können auch in der Geschirrspülmaschine gereinigt werden. Die Siebe, der Deckelring und die Füllkammer-Clips sind dafür jedoch zu klein und könnten verloren gehen. Vor dem Wiederzusammenbau alle Teile gut trocknen lassen und Kunststoffteile nicht länger als eine Stunde in Alkohol oder Spiritus einlegen! Was die Reinigung der medizinischen Geräte betrifft, wird man früher oder später eine Routine entwickeln. Vielleicht immer Sonntagabend zum Tatort? Dann ist bis Montagmorgen alles wieder trocken und kann (frei von Rückständen) für die kommende Woche benutzt werden.
(M)ein (tägliches) Medizinierungsschema
Ich nutze morgens und unterwegs den mobilen „Storz & Bickel“-Vaporisator „Mighty+“. Als Aufbewahrungsbehälter für die medizinischen Cannabisblüten dienen hier kleine, gelöcherte Aluminiumkapseln. Diese haben ein Fassungsvermögen von ca. 8 mg (halb voll) bis 15 mg (voll). Ich fülle morgens (für den Tag) mehrere Kapseln mit frisch zerkleinerten Cannabisblüten. Je nach Befinden mediziniere ich wahlweise auf unserer Terrasse oder in meinem Büro. Die „Geruchsbelästigung“ hält sich dabei dank Verdampfung sehr in Grenzen und kann durch kurzes Lüften schnell neutralisiert werden. Der Geruch ist so unauffällig, dass sich etwaige Paranoia bezüglich schnüffelnder Nachbarn buchstäblich in Luft auflöst.
Mein Temperaturschema für den „Mighty+“ startet bei 180 °C. Ich inhaliere dann bis das Gerät nach ca. einer Minute vibriert. Danach erhöhe ich die Temperatur auf 195 °C und inhaliere wieder bis zur Vibration. Dann geht es hoch auf 210 °C – und zwar bis zum Ende. Dauer einer solchen Vape-Session: ca. fünf bis sechs Minuten. Falls ich länger unterwegs sein sollte (z. B. bei einer Geschäftsreise) baue ich entsprechend vor. Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, fülle ich schon am Morgen zwei bis drei Kapseln mit aktivierenden Sorten für den Tag und zwei Entspannungskapseln für abends. Dank beschrifteter kleiner Zip-Beutel weiß ich immer, welche Sorte sich in welcher Aluminiumkapsel befindet. Nicht, dass ich eine aktivierende Sativa zum Schlafengehen erwische…Nach dem Abendessen inhaliere ich meist ein bis zwei Ballons des Tisch-Vaporisators „Volcano Medic 2“. Dabei benötige ich mindestens drei Stunden Abstand zum gewünschten Schlafeintritt, um trotz polyneuropatischer Schmerzen gut einschlafen zu können. Da ich den voluminösen Tisch-Vaporisator immer wieder auf- und abbaue, dauert der Aufbau und das geräuschvolle Aufpumpen des ersten Ballons schon ein paar Minuten. Dafür ist der Medizinierungsvorgang aber auch sehr smooth. Der Dampf aus dem Ballon ist wirklich sehr angenehm. Zumindest der aus dem ersten Ballon mit 190 °C. Manchmal möchte ich auch das komplette Wirkspektrum der Cannabispflanze extrahieren und erhöhe die Temperatur bei der Ballonerzeugung auf 210 °C. Je höher die Temperatur beim Verdampfen eingestellt ist, umso sedierender wirkt die Medizin auf meinen Körper. Falls ein Outdoor-Use nicht möglich sein sollte, nutze ich den Shisha-Modus (Inhalation mit Schlauch) des Volcano. Nachdem hier die Wunschtemparatur erreicht ist, sollte man die mit Cannabisblüten gefüllte Füllkammer fünf Sekunden mittels Druck auf die „AIR“-Taste vorwärmen. Medizinisch gut eingestellt kann man damit entspannt und gut gelaunt das abendliche Familienprogramm genießen und noch vor Mitternacht in einen zwar traumlosen aber erholsamen Schlaf gleiten. Die Dauer einer Volcano-Session mit Ballon oder Schlauch beträgt insgesamt acht bis zehn Minuten. Davon sind etwa fünf Minuten für Auf- und Abbau einzurechnen.
Große Auswahl
Es gibt natürlich auch andere gute Vaporisatoren auf dem Markt. Spezialisierte Onlineshops wie z. B. Verdampftnochmal.de in Berlin bieten eine sehr große Geräteauswahl an. Oder man besucht seinen lokalen Head-Shop mit ausführlicher (menschlicher) Beratung. Bisher habe ich nur nettes und sehr fachkundiges Personal in den Head-Shops getroffen, in denen ich in den letzten drei Jahren war. Ich liebe hier all diese verrückten und bunten Produkte – bei jedem Besuch gibt es etwas Neues zu entdecken. Man kann sich auch ausführlich mit dem Personal oder anderen Gästen und Gleichgesinnten unterhalten. So habe ich (durch Zufall) auch den Namen meines jetzigen Cannabis-Arztes zugeflüstert bekommen. Daher mein Appell an unsere älteren Patienten: Traut Euch! Ihr werdet überrascht sein, wie „normal“ die Leute sind, die hier einkaufen.
Dosierung: start low, go slow
Die medizinische Ersteinnahme von Cannabis sollte stets mit einer sehr vorsichtigen Dosierung (einschleichend) stattfinden. Es gibt Menschen, die im Vergleich zu anderen bereits mit einer 10fach niedrigeren Dosis wunschgemäß (positiv) reagieren. Überdosiert man sich, kann dies zu Erbrechen, Schwindel, Angst und „schlechten Gedanken“ führen. Es kann sogar zu einer Verstärkung der Erkrankung kommen oder neue Probleme schaffen (wie Verkrampfung, Angstzustände, vorüber- gehende Depression, allgemeines oder psychisches Unwohlsein).
Einige Patienten nehmen eine Dosis pro Tag, andere nehmen zwei bis drei Dosen und einige nehmen vier oder mehr. Sobald man die erste Wirkung spürt, sollte man genau darauf achten, wie lange sie anhält. Und man sollte diese Information nutzen, um seine täglichen Dosen entsprechend zu planen. Der Verzehr eines fetthaltigen Snacks oder einer Mahlzeit zur gleichen Zeit kann die Absorption fördern und unerwünschte Nebenwirkungen minimieren – aber es kann den Eintritt der Wirkung auch verzögern. Patienten sollten damit experimentieren und ihre Dosis zu den Mahlzeiten (und dann auch mal ohne Mahlzeiten) einnehmen, um eine fundierte Entscheidung auf Grundlage der Reaktion ihres Körpers treffen zu können.
Manchmal spüren Patienten, die noch nie Cannabis konsumiert haben, beim ersten Mal keine Wirkung. Diese Patienten sind dann vielleicht frustriert und nehmen beim nächsten Mal etwas mehr, was dann zu einer unerwünschten Überdosis führen kann. Wenn man Cannabis als Medizin ausprobiert und zunächst nichts spürt, kann man eine weitere kleine Dosis einnehmen – aber wenn man dann immer noch nichts spürt, sollte man eine Pause einlegen und es erst am nächsten Tag wieder probieren. Niemand weiß genau, warum manche Menschen die Wirkung beim ersten Mal nicht spüren, aber die Theorie ist, dass die erste Dosis die Leberenzyme darauf vorbereitet, das Cannabinoid zu verstoffwechseln. Obwohl man seit Langem weiß, dass es keine tödlichen Überdosierungen mit THC gibt, kann man trotzdem zu viel nehmen und so eine (ggf. sehr) unangenehme Erfahrung machen. Eine Überdosierung tritt häufiger bei oraler Einnahme auf, da die Dosierung bei dieser Art der Verabreichung ungenau sein kann und das Abbauprodukt von THC (11-Hydroxy-THC) berauschend und in seiner Wirkung lang anhaltend ist. Es besteht aber keine Gefahr von Atemstillstand oder Tod. Eine Überdosis THC kann jedoch einen schnelleren Herzschlag, eine veränderte Zeitwahrnehmung, Paranoia, Angst, gestörte motorische Koordination, wahnhaftes Denken oder übermäßige Schläfrigkeit verursachen.
Wenn man zu viel THC-reiches Cannabis konsumiert hat und sich deswegen schlecht fühlt, sollte man sich selbst versichern, dass man sicher ist, dass nichts Schlimmes passieren kann und dass die Wirkung schnell nachlassen wird. In so einem Fall sollte man sich hinlegen, sich irgendwie ablenken oder versuchen zu schlafen. Die Einnahme von CBD-reichem Cannabis kann die durch THC verursachten Überdosierungssymptome zwar lindern, aber es kann schon einige Zeit dauern, bis es dann wirkt. Orangensaft oder leckeres Essen können ggf. auch dabei helfen unangenehme Nebenwirkungen einer Überdosierung mit THC zu überwinden.
Nimmt man schon morgens eine THC-Konsumeinheit zu sich, dann können die psychoaktiven Wirkungen unvorhersehbar sein, was es schwierig macht, tagsüber zu funktionieren. Oft brauchen Patienten morgens gar kein THC einnehmen, wenn ihre Dosis vor dem Schlafengehen hoch genug war, um die nächtlichen Schmerzen vollständig zu unterdrücken. Manchmal muss die THC-Dosis aber auch recht hoch sein, um eine vierundzwanzigstündige Schmerzlinderung zu erreichen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass einige Patienten 25 bis 100 mg THC vor dem Schlafengehen einnehmen, um diese Wirkung rund um die Uhr zu erzielen. Es kann etwas dauern den persönlichen „Sweet Spot“ zu finden, aber mit etwas Geduld lässt sich dieses Ziel durchaus erreichen. Jeder Mensch hat letztendlich seine eigene Dosierungsschwelle, bei der er von einer niedrigen auf eine hohe Dosis umschaltet. Aus diesem Grund sollten Hanf-Patienten immer mit einer niedrigen Dosis beginnen und dann erst langsam höhere Dosen ausprobieren, um vorteilhafte Wirkungen erkennen oder ausschließen zu können.
Auch wenn es vielen Lesern nicht gefallen wird, aber die klassische Cannabis/Tabak-Mischzigarette (aka „Joint“) ist die schlechteste medizinische Konsumform. Ohne Zweifel hilft das „Kiffen“ (also das Verbrennen von Cannabis mit Nikotin) bei vielerlei Symptomen, doch gleichzeitig führt man seiner Lunge damit Verbrennungsrückstände aus Feinstaub und toxischen Stoffen zu – dabei sind gerade Cannabispatienten in aller Regel langzeiterkrankt. Kiffen bzw. rauchen ist für sie (und praktisch alle Krankheitsbilder) schädlich, da es zu Nervenerkrankungen und Störungen des Immunsystems führen kann. So nimmt zwar der Schmerz ab, gleichzeitig erfolgt aber ein unbemerkter toxischer Schädigungsprozess. Und wer weiß schon nach fünf, zehn oder zwanzig Jahren, ob er seinen Krankheitsverlauf durch das Rauchen des Heilmittels (trotz positiver kurzfristiger Wirkung) letztendlich verschlechtert hat?
Was also sind die größten Vorteile von Vaporizern?
Gesundheit, Geschmack, Wohlbefinden und Diskretion.