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Bewusstseinserweiterung nach dem Rausch?

Der Begriff „Bewusstseinserweiterung“ findet heutzutage häufige Anwendung, und zuweilen mutet es so an, als würde pro Erwähnung eine kleine Provision direkt auf das PayPal-Konto des Aussprechenden gezahlt. Doch was steckt eigentlich eigentlich hinter diesem verheißungsvollen Wort in der Praxis? Und welche Bedeutung hat die Bewusstseinserweiterung für die Welt jenseits des Rausches?

Neulich traf ich einen Bekannten. Dieser berichtete ganz detailversessen von den gesammelten Erkenntnissen seines letzten bekifften Club-Besuchs. Am Wochenende sei er dort gewesen, mit den Freunden X, Y und Z. Vier Jahre später schloss er seinen Exkurs mit den Worten: „Disco ist wie Spotify, nur krasser. Und ich habe gelernt: Wenn man sich noch selbst rülpsen hört, ist die Musik einfach zu leise.“ Ich erfreute mich an seinen treffenden Ausführungen, wir sprachen noch etwas über dieses und jenes und zogen anschließend unserer Wege.

Sein Schlusssatz hatte aber ein Thema aufgeworfen, das sich schon länger in meinem Hirn einen Weg an die Oberfläche bahnte: Wenn wir „dicht“ sind, welche der dabei gemachten Erkenntnisse retten wir in unseren nüchternen Alltag hinüber? Und falls wir sie dort nutzen – auf welche Weise tun wir das? Die Erfahrungen meines Bekannten mögen hierfür ein niederschwelliges Beispiel sein. Nach oben ist (was das Niveau seiner Äußerungen betrifft) noch eine Menge Spielraum, der genutzt werden will. Denn verweilt man zu lange auf einem hedonistischen Low-Level, klont man damit nur das eigene Scheitern. Also schnürte ich meine mentalen Wanderstiefel und war bereit Neuland zu beschreiten. Ich brach auf zu neuen Ufern und begegnete zunächst nur einer einzigen Frage: Über das eigentliche Substantiv hinaus – was bedeutet „Bewusstsein“ überhaupt?