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30 Jahre Serious Seeds – Simon, Inhaber und Züchter von Serious Seeds


Mit der Gründung von Serious Seeds im Jahr 1995 begann Simon, ein studierter Biologe, seine Reise als einer der ersten wissenschaftlich qualifizierten Cannabiszüchter. Seine Samenbank, die für ihre hochwertigen Klassiker wie AK-47, Chronic und Kali Mist bekannt ist, feiert 2025 ihr 30jähriges Jubiläum. Und im Gegensatz zu vielen anderen Samenbanken, die im Laufe der Jahre immer größer wurden, blieb Serious Seeds seinem Prinzip treu: Qualität vor Quantität. In diesem ausführlichen Gespräch blickt Simon auf drei Jahrzehnte Züchtungsarbeit zurück, spricht über aktuelle Entwicklungen wie die Cannabis-Legalisierung in Deutschland und gibt Einblicke in neue Projekte – wie die vielversprechende Sorte „Seriously OldSkool“.

Als du 1995 deine eigene Samenbank gegründet hast, hättest du da gedacht, dass sie eine solche Erfolgsgeschichte werden würde, die nun schon drei Jahrzehnte andauert?

So weit in die Zukunft habe ich damals nicht geschaut, und ich würde es deshalb eher als Überraschung bezeichnen.

Bevor du in das Samen-Business eingestiegen bist, hast du Biologie studiert. Du warst damals also – und bist es heute noch – einer der ganz wenigen Akteure der Cannabiszüchterbranche mit einer solch hohen Qualifikation. Inwieweit half dir dein wissenschaftliches Wissen über Pflanzen dabei, deine frühen Klassiker wie beispielsweise AK-47, Chronic oder Kali Mist zu züchten?

Das war sicher hilfreich, weil man Pflanzen dann besser versteht als andere und auch über ein Grundwissen darüber verfügt, wie Vererbung theoretisch funktioniert. Außerdem lernt man in seinem Biologie-Studium etwas über Methodologie – also wie man forscht und alles gut dokumentiert. All diese Dinge haben mir geholfen. Aber es geht nicht nur um das Wissen, man braucht auch eine gute Nase und Zunge. Und natürlich ein gutes Auge sowie einen aufmerksamen Blick auf die Pflanzen und ihre Entwicklung.

Serious Seeds ist stets eine kleine Qualitäts-Samenbank gewesen, sowohl was das Sortiment als auch das Personal betrifft, wohingegen andere Samenbanken aus der Anfangszeit des Business über die Jahrzehnte immer größer geworden sind. War es niemals dein Bestreben, Serious Seeds zu einem größeren, kommerzielleren und profitableren Unternehmen zu machen?

Ich sehe, dass die Firmen, die groß und kommerziell besonders erfolgreich sind, stets von Leuten mit besonderen Talenten geführt werden. Etwa dem Talent, fähige Mitarbeiter zu finden und diese so anzuleiten, dass sie in einer fruchtbaren Weise für dich arbeiten. Solche Leute sind auch sehr gut darin, in anderen Talente zu erkennen und gezielt von ihnen Gebrauch zu machen. Oft verfügen sie jedoch nicht über besonders viel Züchtungswissen. Bei mir ist es dagegen so, dass ich versucht habe, mehr oder weniger alles selbst zu machen. Ganz ehrlich, ich bin nicht dazu geeignet, eine größere Firma zu führen. Ich habe nicht gelernt, wie man professionell ein Geschäft aufzieht und es vermarktet, was sicherlich auch bei meiner kleinen Firma hinderlich war. Ich habe einfach mein Ding mit den Pflanzen gemacht und die Bälle flach gehalten.