Auf der Suche nach einem potenten sativa-lastigen Strain stieß ich auf Auto Euforia und bereits kurz nach der Ernte nahm ich diese Genetik in meine persönliche „Hall of Fame“ auf. Neben den üppigen Blütenbeständen und einem fantastischem Aroma stach Auto Euforia vor allem durch seine Wirkung hervor. Der Name ist hier Programm: Eine bescheidene Pflanze, die auf etwas überdurchschnittliche Pflege sehr dankbar reagiert und extrem harziges Weed abliefert.
Selbstblühende Genetiken sind mein Steckenpferd. Häufig belächelt und nicht ernstgenommen, hat sich um diese Sorten ein enormer Markt entwickelt, der sich definitiv etabliert hat. Bedenkt man, welche Bedürfnisse der durchschnittliche Homegrower in seinen eigenen vier Wänden hat, ist das auch gar nicht so verwunderlich. Wenig Platz, hoher Bedarf und womöglich häufig auch ein fehlender grüner Daumen sind die gängigen Realitäten. Auf viele dieser Probleme liefern selbstblühende Sorten (Teil-)Antworten und bieten Alternativen. Kompakte Höhen, hohe Erträge und pflegeleichte Eigenschaften sind nur einige wenige Vorzüge, die ich nennen könnte. Der eine oder andere Stammbaum-Forscher in der Grower-Community bemerkt zu Recht, dass es sich bei jenen Sorten um genetische Cocktails handelt, da häufig hin und her gekreuzt wird. Nur muss es einen wirklich stören, wenn das saubere, wirkungsvolle und köstliche Endprodukt nicht reinen Ursprungs ist?
Ich sehe durchaus, dass reinrassige Sorten ihre Daseinsberechtigung haben. Aber für meine Zwecke (und die vieler Homegrower) sind selbstblühende Pflanzen genau richtig.
Auto Euforia von Dutch Passion ist eine Kreuzung zwischen Euforia und Automatic Skunk. Erstere Sorte entstand 1996 in einer Projektphase, in welcher Dutch Passion an zahlreichen Skunk-Sorten arbeitete. Die Pflanze entwickelt sich (laut Herstellerangaben) tendenziell eher kompakt und buschig. Geschmacklich machen sich die genetischen Vorfahren besonders bemerkbar, denn der typisch süße Skunk– Geschmack ist sehr deutlich. Zehn bis elf Wochen nach der Keimung sind die Pflanzen erntereif und erreichen in der Regel einen Meter.
Kurz vor meiner letzten Ernte besuchte ich einen alten Bekannten, den ich seinerzeit zum Homegrowing inspiriert hatte. Ein alter Arbeitskollege, der ursprünglich als Praktikant bei mir angefangen hatte, entwickelte sich mit der Zeit zu einem echten Grow-Buddy. Unsere beruflichen Wege hatten sich getrennt und der Kontakt war etwas eingeschlafen. Also lud ich mich selbst ein, und nach Kaffee und Kuchen führte er mich dann in seinen Keller. Auch er war zehn Tage vor der Ernte und ich staunte nicht schlecht, als ich die Blüten sah. Ein extrem starker Skunk-Geruch eroberte meine Nase. Einige Seitentriebe hatten Schwierigkeiten, die harzig-triefenden Blüten zu halten. Es handelte sich um Auto Euforia und mir war klar, dass auch ich mir diese Samen bestellen würde.