Bisher wurden bereits über 100 Tonnen Florganics an Tausende zufriedene Kunden in ganz Deutschland und Österreich verkauft. Denn auch ohne große Vorkenntnisse kann man mit diesem Premium-Dünger in zertifizierter Bio-Qualität wirklich erstaunliche Erfolge erzielen. Chef und Firmengründer Florian Henrich erklärte uns unter anderem, warum das so ist.
Was hast du vor der Gründung von Florganics beruflich gemacht?
Ich habe Geschichte studiert und gleichzeitig auch an der Universität gearbeitet.
Dann bist du also gar kein ausgebildeter Gärtner? Irgendwo hatte ich sowas aufgeschnappt…
Nein, ich bin kein gelernter Gärtner – das ist eine Ente, die schon seit einiger Zeit herumläuft. Ich vermute, das liegt daran, dass ich in meiner ersten Broschüre Worte wie „Grow“ oder „Grower“ vermieden habe. Da steht dann halt „gärtnern“ oder „Gärtner“. Ich vermute, dass es daher kommt.
Und warum hast du Worte wie „Grow“ und „Grower“ lieber vermieden?
Naja, weil sonst hier in Bayern ganz schnell die Luft brennt. Und ich lasse da lieber nichts anbrennen. Das hat also nichts damit zu tun, dass ich diese Worte irgendwie als negativ besetzt empfinde, das war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Denn hier in Bayern sind schon echt krasse Sachen passiert – und sowas brauche ich einfach nicht.
Wie bist du auf die Idee gekommen eine eigene Nährstoffmischung anzusetzen?
2012 probierte ich zum ersten Mal „Living Soil“ aus, da ich unzufrieden mit den Düngemitteln war, die ich zuvor gekauft und verwendet hatte – das war damals die komplette Produktlinie von Advanced Nutrients. Diese Produkte hatten leider eine unterirdische Qualität, sie kamen damals noch aus Bulgarien und nicht aus Kanada. Der Preis war aber derselbe. Also viel zu hoch. Ich war deshalb echt sauer und probierte dann „Super Soil“ aus, wovon ich auf YouTube von Subcool420 (Benutzername) gehört hatte. Wie es hieß, benötigt man damit keine weiteren Zusätze, sondern ausschließlich Wasser. Also probierte ich es aus und stellte bald fest, dass meine Pflanzen sehr zufrieden damit waren. Schon nach den ersten drei Tagen wusste ich: Das hier ist „the real deal“ – das ist das Mittel, nach dem ich schon immer gesucht hatte. Fortan arbeitete ich nicht mehr mit Flüssigdüngern, sondern versuchte, alle Dünger und sonstige Zusätze wie Booster oder Enhancer in fester Form zu bekommen. So begann ich damit, für meine Erdmischung auch Seegras und Alfalfa zu verwenden, und ein paar Jahre später hatte ich dann nach vielen Versuchen und Experimenten alles in meiner Mische drin, was mir als vorteilhaft für den Anbau erschien.
Und wie hast du dann dein Business gestartet?
Das war 2016 – zu der Zeit fragten immer mehr Leute nach meiner Mischung, nachdem sie festgestellt hatten, dass man damit eine signifikante Verbesserung der Performance beim Anbau realisieren kann. Manche fragten mich auch, wie ich es hinbekomme, dass diese Mischung so gut funktioniert. Zumal ich immer erklärte, dass ich einfach nur „Super Soil“ und Wasser verwende. Viele wollten erst nicht glauben, dass man damit qualitativ in einer anderen Liga spielt – dabei verbesserten sich auch die Erntemengen signifikant. Also habe ich mir gedacht: „Wenn die alle so begeistert davon sind, dann sollte ich meine Mische vielleicht in Beutel packen und verkaufen.“ Und genau das habe ich dann ab Sommer 2016 auch gemacht, und so kann nun wirklich jeder von dieser hochqualitativen Mischung profitieren. Und ich kann mich seitdem Düngemittelhersteller nennen.
Welche Inhaltsstoffe stecken eigentlich in Florganics?
Eine ganze Menge, es sind einfach zu viele, um sie alle aufzuzählen. Aber ich kann sagen, dass hier neben Fledermaus-Guano, Knochenmehl, Blutmehl und Fischmehl auch noch 17 weitere Inhaltsstoffe enthalten sind. Diese Inhaltsstoffe sind auch kein Geheimnis, ich habe sogar schon Artikel darüber geschrieben. Das Ganze habe ich damals „Superfood für Pflanzen“ genannt und darin detailliert erklärt, warum genau ich diesen oder jenen Inhaltsstoff für meine Mischung verwende. Seitdem sind aber auch schon ein paar Jahre vergangen, in denen ich meine Rezeptur kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert habe.
Und was macht deine Mischung so besonders? Warum ist fester Dünger besser als flüssiger?
Sagen wir mal so: Florganics ist eine fermentierte Mischung aus ausgewählten organischen Rohstoffen, die mit ausgewählten Mikroorganismen veredelt wurde. Da Pflanzen und Mikroorganismen nun schon seit über 650 Millionen Jahren in einer Art Symbiose leben, haben sie in dieser langen Zeit einen Weg gefunden, sich gegenseitig zu unterstützen. So konnten Eiszeiten, Dürreperioden und Meteoriteneinschläge gemeinsam überstanden werden – weil die Pflanzen Photosynthese betreiben und die Mikroorganismen die benötigten Nährstoffe aufschließen können. Zusammen sind sie einfach ein tolles Team. Unter dem Strich sind alle Nährstoffe in Florganics enthalten, die eine Pflanze während ihres gesamten Lebens braucht. Wenn man Florganics unter die Erde mischt und so ein pro-biotisches Anbaumedium erstellt, dann geht die Pflanze eine Symbiose mit den Mikroorganismen ein, die ihr dabei helfen, alle benötigten Nährstoffe aufzunehmen. Und das klappt nun schon seit über 650 Millionen Jahren bestens.
Also kann man davon ausgehen, dass Florganics auch für den biologischen Anbau geeignet ist?
Ja, Florganics erfüllt alle Vorgaben der EG-Öko-Basisverordnung und die Inhaltsstoffe sind alle für den ökologischen Anbau in der EU zugelassen. Auf der Verpackung steht zwar „organisch-mineralisch“, wobei sich das „mineralisch“ hier nur auf gemahlene Steine bezieht, die zu einem geringen Teil enthalten sind und dann auch entsprechend deklariert werden müssen. Das hat aber rein gar nichts mit Chemie zu tun.
Für welche Anwendungen ist Florganics geeignet?
Zum einen kann man die Mischung während des gesamten Zyklus als biologischen Dünger verwenden, wenn man auf nur leicht vorgedüngter Erde anbaut. Zum anderen kann man damit aber auch bereits benutzte Erde wiederaufbereiten und somit mehrfach verwenden. Tatsache ist, dass es die in den meisten Erden enthaltenen Nährstoffe quantitativ und qualitativ nicht mit Florganics aufnehmen können. Denn mit Florganics befindet man sich ganz klar in der obersten Liga des Premium-Segments. Das resultiert auch in einem höheren Preis, der aber letztendlich der hohen Qualität geschuldet ist. Wer hier sparen will, der würde am falschen Ende sparen.
Stimmt schon, aber knapp 50 Euro für 5 Liter Florganics ist nicht gerade günstig…
Keine Frage – im Vergleich zu den Produkten vieler Mitbewerber ist Florgancis ein teurer Dünger. Es ist aber auch so, dass man damit viel nachhaltiger und auch schonender anbauen kann. Einer der Gründe, weshalb ich vor fünf Jahren meine Firma gegründet habe, resultierte aus einem Streit mit einem Freund, in dem es darum ging, ob wir unseren Planeten noch retten können – seitdem will ich mit Florganics auch zeigen, dass das immer noch möglich ist. Doch das geht halt nicht für ganz kleines Geld. Nachhaltigkeit und Bio-Qualität kosten nun mal, ebenso wie die regionale Produktion in Deutschland. Ich lasse meine Düngermischung komplett im Münchener Umland herstellen, bei einer kleinen Firma, die es schon seit über 100 Jahren gibt. So sichere auch ich Arbeitsplätze in Bayern, obwohl die Kosten hier natürlich viel höher sind, als sie es in Indien oder Marokko wären. Insofern braucht man auch nicht gegen Monsanto demonstrieren, wenn man dann selbst nur den billigsten Chemiedünger kauft. Für Florganics verwende ich nur Rohstoffe höchster Qualität, die ich so regional wie möglich einkaufe. Das alles spiegelt sich dann natürlich auch im Preis wieder. Nichtsdestotrotz ist Florganics seinen Preis allemal wert, denn man bezahlt damit nicht nur beste Bio-Qualität, sondern auch die regionale Produktion, die höheren Löhne und sozialen Standards mit. So tut man nicht nur seinen Pflanzen, sondern auch der Umwelt und der Gesellschaft etwas Gutes. Das bestätigen auch viele zufriedene Kunden, die meine Mischung immer wieder – und zwar mit gutem bzw. reinem Gewissen – kaufen.
Kommen wir nochmal zu der Möglichkeit, Erde mit Florganics wiederaufzubereiten – warum wird das nur selten gemacht? Ist es denn nicht viel bequemer UND nachhaltiger, die alte Erde immer wieder anzureichern und zu benutzen?
Klar, auch ich würde Substrate immer wieder verwenden. Denn zum einen ist es möglich und zum anderen praktisch. Außerdem ist es auch noch viel günstiger und ökologischer. Warum also sollte man
regelmäßig Substrate in die Mülltonne treten und sich ständig neue kaufen und nach Hause schleppen, wenn es auch anders und sogar besser geht. Denn tatsächlich werden die Substrate mit der Zeit immer besser, wenn man sie mit Florganics recycelt. Zumindest in den ersten anderthalb Jahren – danach bleibt die Qualität auf dem erreichten Spitzenniveau.
Und wie läuft so eine Wiederaufbereitung der Erde praktisch ab?
Das ist ganz einfach: 10 bis 14 Tage vor dem Anpflanzen wird Florganics unter die alte Erde gemischt und leicht angegossen. Danach kann die Kulturpflanze bereits eingesetzt werden. Und das war’s auch schon. Noch besser ist es allerdings, die frisch recycelte Erde nicht nur zwei Wochen, sondern zwei, drei Monate ruhen zu lassen. Daher empfiehlt es sich bei einem durchlaufenden System mit der doppelten Erdmenge zu arbeiten. So kann sich immer die eine Hälfte erholen und erneuern, während die andere ihre Nährstoffe an die Pflanze abgibt. Die temporäre Gewichtszunahme durch die Zugabe von Florganics kann dabei übrigens ignoriert werden, da die Pflanzen diesen Dünger komplett aufnehmen und damit aufbrauchen.
Nun wird man aber nicht alle Wurzeln der letzten Ernte aus dem Substrat entfernen können – können feine Wurzeln einfach in der alten Erde verbleiben?
Klar, und nicht nur die – auch die großen. Und der Strunk. Viele der in Florganics enthaltenen Mikroorganismen ernähren sich von toter organischer Materie, insbesondere von totem Holz. Mit Hilfe von Enzymen wird die tote Materie zu Kohlenhydraten aufgespalten. Wenn man also die Wurzelreste einfach im Substrat lässt, ist das gutes Futter für die in Florganics enthaltenen Mikroorganismen. Und man sorgt so auch dafür, dass das Substrat stärker mit essenziellen Enzymen angereichert wird.
Was hältst du eigentlich von Torf-basierten Substraten? Die empfinden ja manche als Umweltsünde…
Ich bin ein echter Fan von Torf-basierten Substraten, denn diese Substrate sind viel besser als ihr Ruf. Insofern möchte ich hier auch gerne eine Lanze für Torf-Substrate brechen, denn diese kommen in aller Regel aus Hochmoor-Flächen, die schon seit den 60er Jahren trockengelegt wurden. Es werden also keine aktiven, intakten Moore durch den Torf-Abbau geschädigt. Ganz im Gegenteil. In Niedersachsen wurden beispielsweise viele Moore entwässert, die Torfschichten waren hier meterdick und werden soweit abgebaut, bis nur noch ungefähr ein halber Meter zurückbleibt. Dann werden diese Flächen verwässert und erneut zu Mooren. Wenn man also Torf-haltige Substrate aus Deutschland verwendet, tut man etwas für den Naturschutz und die Entstehung neuer Moorlandschaften. Und nicht etwa das Gegenteil, wie manchmal behauptet wird. Sogar der NaBu (deutscher Naturschutzbund) empfiehlt ausdrücklich die Verwendung Torf-haltiger Substrate.
Was sind eigentlich deine geschäftlichen Ziele für die Zukunft? Soll Florganics eine internationale Marke werden?
Ich habe hier eigentlich keinen Masterplan für die Weltherrschaft. Aber ich möchte in Zukunft wieder mehr Spaß mit der Firma haben und endlich auch wieder auf Hanfmessen und sonstigen Events unterwegs sein. Das war ja in den letzten ein, zwei Jahren nur sehr eingeschränkt möglich. Außerdem möchte ich mich in Zukunft auch noch stärker sozial und gesellschaftlich engagieren – ich kämpfe zum Beispiel schon seit vielen Jahren gegen die Verwendung von Tierpelzen. Auch das ist ein sehr wichtiges Thema für mich. Unter dem Strich hoffe ich also für die Zukunft auf weniger Stress, mehr Spaß mit der Firma und ausreichend Zeit, um mich auch für andere Sachen engagieren zu können, die mir einfach am Herzen liegen.
Was erwartest du persönlich von einer Cannabis-Legalisierung?
Ich fürchte, wenn die Legalisierung kommt, dann wird sie schlecht für mein Geschäft sein. Denn dann werden die Betriebswirtschaftler kommen und jenen das Business entreißen, die es über Jahrzehnte aufgebaut haben. Jenen, die es in einer Zeit aufgebaut haben, als es weder legal noch cool war, in diesem Bereich Geschäfte zu machen. Jenen, die nicht selten schräg angeschaut wurden, wenn sie erklärten, dass sie in der Hanfbranche arbeiten. Die Pioniere dieses Geschäftsfeldes werden dann vermutlich verdrängt von einigen wenigen globalen Playern – dieses Prinzip erleben wir ja aktuell bereits im Bereich CBD. Der Qualität des Endprodukts wird das aber nicht zugute kommen, denn ich befürchte, dass sich dann irgendwelche internationalen Investoren oder Aktiengesellschaften das Geschäft unter den Nagel reißen und den Markt mit schlechtem Gras fluten werden. Andererseits ist es aber auch so, dass das Verbot von Cannabis einige meiner grundlegenden Menschenrechte massiv einschränkt. Ich finde, jeder Mensch sollte grundsätzlich das Recht haben, Cannabis anzubauen – für sich selbst oder für andere. Das sollte keiner regulieren oder beschränken dürfen, auch wenn ich fürchte, dass Cannabis nie so legal sein wird wie Tomaten.
Weitere Informationen über Florganics findet Ihr hier:
www.florganics.de