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SANLIGHT-Research A Plant

Herr Timm a.k.a. Green Connection ist bereits seit sieben Jahren selbst Hanfpatient – er war sogar unter den ersten 100 Deutschen, die Cannabis als Medizin verschrieben bekamen. Trotzdem wurde er für ein paar Hanfpflanzen im Keller für 15 Monate weggesperrt, ohne dass ihn das von seiner grünen Leidenschaft abbringen konnte. Wir sprachen mit ihm unter anderem über die Forschungslabore von SANlight und „Research A Plant“ sowie deren Zukunftspläne.

Wie bist du in die Hanf-Branche eingestiegen?

Nachdem ich als bekennender Hanfpatient zuvor für eine Medienagentur als YouTube-Producer gearbeitet habe, machte ich mich schließlich selbständig und konnte dabei auch die Firma SANlight als Sponsor gewinnen, die mich und meine YouTube-Produktionen auch zuvor schon unterstützt hatte. Anfang letzten Jahres fragte mich dann Martin, der Gründer und Chef von SANlight, ob ich nicht Lust hätte, bei „Research A Plant“ einzusteigen – das ist eine Firma, mit der SANlight schon seit Jahren eng zusammenarbeitet und bei der ein Forschungslabor für SANlight betrieben wird. Inzwischen bin ich bei „Research A Plant“ auch für PR und Marketing zuständig.

Was gibt es derzeit Neues von bzw. bei SANlight?

Das könnte Martin Anker von SANlight natürlich viel besser erzählen, aber aktuell ist das natürlich vor allem die neue Evo-Serie. „Evo“ steht dabei für „Evolution“, denn hier wurde nicht nur das Lichtspektrum und andere Features weiterentwickelt, sondern gleichzeitig wurden auch die Verkaufspreise gesenkt – im Vergleich zur vorangegangenen Q-Serie um immerhin rund 20 %. Auch das Design der Evo-Serie wurde weiterentwickelt, es gibt nun drei verschiedene Leistungsklassen. Von jeder Leistungsklasse gibt es wiederum drei unterschiedliche Längen, welche auf die unterschiedlichen Größen der Kulturfläche optimiert sind. So gibt es zum Beispiel eine EVO4-120. Die 4 beschreibt, dass die Leuchte vier Module mit jeweils ca. 60 Watt hat. Die 120 in der Produktbezeichnung sagt aus, dass die Leuchte für eine Growfläche mit 120 cm Tiefe – beispielsweise ein 120 x 120 cm großes Zelt – optimiert ist. Durch diese Optimierung erreichen wir eine überdurchschnittlich gleichmäßige Ausleuchtung der Kulturfläche. Dies führt zu homogenem Pflanzenwachstum – zudem kann dadurch auch die maximal mögliche Belichtungsintensität nach oben gepusht werden.

Das mit den Preissenkungen für die Evo-Serie finde ich erstaunlich – erleben wir doch derzeit weltweit eher den Corona-bedingten Trend, dass Roh- und Baustoffe knapp sind und sich dadurch verteuern. Wie könnt ihr da – als Firma, die ja auch von ausländischen Zulieferern abhängig ist – die Preise für eure neuesten und besten Leuchten so deutlich senken?

Laut Martin wurde die Preissenkung durch mehrere Faktoren beeinflusst. Zum einen konnten wir durch smarten Einkauf die Preise des Rohmaterials senken. Hinzu kommt, dass SANlight in eine
automatisierte Klebeanlage investiert hat und dies zu günstigeren Herstellungskosten führt. Bei der Evo-Serie wird die Leiterplatte sowie die Optik mit dem Kühlkörper verklebt. Dies führt dazu, dass die Module hermetisch dicht sind und bringt gleichzeitig auch den Vorteil einer deutlichen Preisreduktion. Die Kunden bekommen dadurch eine robustere und leistungsfähigere Leuchte zu einem besseren Preis. Auf meinem YouTube-Kanal (GreenConnection) habe ich unlängst ein Video über die Vorzüge der neuen Evo-Serie veröffentlicht – wer also noch weitere Details erfahren möchte, sollte es sich einfach anschauen.

Erzählen kann man eben viel – wir wollen durch unsere Forschungen und Versuche eindeutige Beweise erbringen und nachweisen, wer letztendlich mit seiner Ansicht Recht hat.

Nachdem die Evo-Serie nun auf dem Markt ist – woran forscht ihr zur Zeit, und wie gehen diese Forschungen ganz konkret vonstatten?

Da muss man jetzt erstmal ein bisschen differenzieren – geht es hier um das Forschungslabor von SANlight oder um die Forschung von „Research A Plant“ in der Schweiz? In Österreich wird alles erforscht, was mit Licht und Pflanzenbeleuchtung zu tun hat – also wie genau Pflanzen zum Beispiel auf dieses oder jenes Licht reagieren. Bei „Research A Plant“ – wo ich selbst hauptsächlich tätig bin – wird dagegen alles erforscht, was mit Pflanzen und ihrem Wachstum zu tun hat. Dabei geht es dann auch mit ums Licht, aber noch konkreter geht es hier eben um die Pflanzen selbst. So erforschen wir beispielsweise, wie sich Terpen-Profile und Cannabinoide verändern, wenn man dieses oder jenes beim Anbau verändert. Wir stellen immer gerne zwei Varianten gegenüber und untersuchen dann das Ergebnis. Dabei verwenden wir zum Beispiel ein identisches Medium, die gleiche Pflanzenleuchte und die gleiche Genetik, um so zum Beispiel herauszufinden, welchen Einfluss ein organischer Dünger im Vergleich zu einem mineralischen oder gar keinem Dünger auf das Ernteergebnis hat. Oder wir testen mit etwa 60 Stecklingen, was die beste Methode für eine schnelle Bewurzelung ist – wir erforschen also wirklich so ziemlich alles, was man sich nur vorstellen kann. Auch den Unterschied beim Anbau in 11- und 19-Liter-Töpfen oder bei der Nutzung von Anbaumethoden wie der „Sea of Green“. Wir schauen uns dann immer ganz genau den Ertrag an und analysieren die geernteten Blüten auch in Hinsicht auf Terpen-Spektren und enthaltene Cannabinoide. Außerdem betreiben wir auch Auftragsforschung für diverse Industriekunden.

Und worin unterscheiden sich die beiden Forschungslabore?

Bei SANlight in Bludenz stehen mehr Growboxen zur Verfügung, jedoch sind diese kleiner und bieten weniger technische Möglichkeiten. Aktuell wird in beiden Laboren an neuen Lichtrezepturen für die Bewurzelung von Stecklingen gearbeitet. Mit diesem Lichtspektrum soll dann eine neue Leuchte, welche für das Bewurzeln von Klonen optimiert ist, kreiert werden. Da die Tests sehr aufwändig sind, wird dies aus Sicherheitsgründen in beiden Laboren parallel durchgeführt. Die ersten Auswertungen dazu sind sehr vielversprechend.

Was wollt ihr durch eure Forschungen erreichen?

Wir versuchen zum Beispiel der wissenschaftlichen Beantwortung der Frage nachzugehen, wie viel Licht Pflanzen maximal aufnehmen können, bis der absolute Sättigungspunkt erreicht ist und keine Ertragssteigerungen mehr zu erwarten sind. Eigentlich kennen wir die Antwort auf diese Frage bereits, es geht uns aber darum, sie auch nachvollziehbar und transparent durch unsere Versuchsanordnung beweisen zu können. Denn oft gibt es ganz verschiedene Sichtweisen, die von ganz verschiedenen Growern vertreten werden. Aber erzählen kann man eben viel – wir wollen durch unsere Forschungen und Versuche eindeutige Beweise erbringen und nachweisen, wer letztendlich mit seiner Ansicht Recht hat. Und wie schon erwähnt bieten wir bei „Research A Plant“ auch Auftragsforschungen an – das heißt, Unternehmen können auf uns zukommen und uns zu diversen Forschungsfragestellungen beauftragen. Dann optimieren wir in empirischen Versuchen auch die Produktion unserer Auftraggeber. Das bedeutet, wir helfen professionellen Growern dabei ihre Ernte zu maximieren oder begleiten sie beispielsweise bei der Umstellung von HPS auf LED.

Außerdem werdet ihr sicherlich auch schon die nächste Produktserie entwickeln, oder?

Klar, SANlight und Research A Plant werden immer weiter forschen. Die Evo-Serie ist ja gerade erst im letzten Sommer auf den Markt gekommen, und es wird garantiert nicht die letzte LED-Serie sein, die SANlight herausbringt. Aber wie Martin selbst auch sagte: SANlight ist jetzt langsam an dem Punkt, an dem keine extremen Weiterentwicklungssprünge in Bezug auf Effizienz mehr zu erwarten sind. Mit den Evo-Modellen wird man also noch für eine ganze Zeit die derzeit effizientesten Pflanzenleuchten haben, auch wenn es irgendwann natürlich auch wieder eine neue Serie von SANlight geben wird. Aber die Unterschiede zur aktuellen Evo-Serie werden dann nicht mehr so groß sein, wie sie im Vergleich zu der vorangegangenen Q-Serie waren.

Habt ihr auch spezielle Angebote für Kunden, die noch ältere SANlight-Leuchten verwenden und diese „upgraden“ wollen?

Ja, soweit ich weiß, kann man die alten Leuchten der Q-Serie zurückgeben und bekommt dafür bis zu 30 % Rabatt auf die EVO-Serie. SANlight recycelt die Leuchten dann komplett und holt noch alles Wiederverwertbare raus. So werden zum Beispiel die Schienen der Evo-Serie aus den Kühlkörpern der Q-Serie hergestellt. Zudem bietet SANlight nach wie vor die Q1W an, welche zukünftig auch als upgecycelte Variante verfügbar sein wird.

Weißt du etwas über konkrete Zukunftspläne von SANlight?

Auch hier kann ich jetzt natürlich nur stellvertretend für Martin sprechen und sagen, dass wir immer weiter forschen werden, um auch in Zukunft ganz vorne mitspielen zu können. Daher wird es auch immer wieder neue Modelle mit kleinen Verbesserungen oder neuen Features geben. Bei SANlight und auch bei „Research A Plant“ sammeln wir täglich jede Menge Daten über Cannabis – der nächste Schritt wird sein herauszufinden, was diese Daten ganz konkret bedeuten und wie wir sie nutzen können, um noch effizientere Lampen zu bauen.

Viele weitere Infos findet Ihr unter:
www.researchaplant.com
www.sanlight.com