Parralellwelten-01

Parallelwelten

In seiner ersten Regierungserklärung verkündete Bundeskanzler Olaf Scholz, dass es keine Spaltung in unserer Gesellschaft gäbe. Dabei handelt es sich um denselben Olaf, der auch mal als Hamburger Bürgermeister erklärte, dass es während des G20-Gipfels in Hamburg keine unverhältnismäßige Polizeigewalt gegeben habe. Was man halt so erklärt, wenn man Bürgermeister von Hamburg ist. Dumm ist nur, wenn dann zeitgleich im Internet hunderte Videos auftauchen, die das Gegenteil beweisen. Von daher hat sich unser neuer Bundeskanzler damals schon von einer gemeinsamen Realität abgespaltet und irrlichtert seitdem im Paralleluniversum Pipi Langstrumpfs umher, wo er sich die Welt macht, widde-widde-wie sie ihm gefällt.

Tatsächlich gibt es auf der einen Seite unsere Regierung, ihre Corona-Verordnungen und diejenigen, die alles kritiklos befolgen. Auf der anderen Seite gibt es Querdenker, Verschwörungstheoretiker und Corona-Verharmloser. Und diese beiden Seiten hauen sich gegenseitig munter auf die Fresse. Und wenn man sowohl die einen, als auch die anderen kritisch betrachtet, bekommt man von beiden Seiten munter auf die Fresse. Wobei man dann die Hände über dem Hohlkopf zusammenschlägt und sich fragt: „Oh je, wie soll das eigentlich enden – wenn es denn mal endet?“

Eins steht für mich jetzt schon fest: Falls es jemals wieder eine Zeit wie die vor Corona geben sollte (was ich mir, nebenbei bemerkt, gar nicht mehr vorstellen kann) und falls das Virus irgendwann tatsächlich endemisch geworden sein sollte, werden beiden Seiten nie vergessen, wie die jeweils andere mit ihr umgegangen ist. Oder um es mit den Worten Johnny Walkers zu sagen: Die Pandemie geht – die Spaltung bleibt.