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Medizinalcannabis Made in Germany

Mitte Juni konnte ich die Produktionsstätten von DEMECAN in Ebersbach bei Dresden besichtigen. Im Zuge meiner Autorentätigkeit habe ich in den letzten sieben Jahren so einige geheime Gärten besucht und viele tolle Momente gehabt. Hier nun hatte ich die Gelegenheit zu erleben, was unter legalen Möglichkeiten umsetzbar ist. Das Ausmaß bei DEMECAN hat so ziemlich alles übertroffen, was mir bislang unter die Augen gekommen ist. Professionalität, Idealismus innerhalb der Belegschaft und eine gewisse Leidenschaft zur Sache ist in dem Werk überall anzutreffen. Einen ganzen Tag hatte ich vollen Zugang zu (fast) allen Räumlichkeiten und Zeit, um viele Gespräche mit einzelnen Mitarbeitern zu führen und jede Menge Fragen zu stellen. 

Anfang 2023 kam ich in Kontakt mit Franz Grossmann, dem Head of PR & Social Media, und schnell entstand die Idee einer Werksbesichtigung. Wir verständigten uns darauf, dass wir im Laufe des Jahres einen Termin abstimmen würden, idealerweise zu einem Zeitpunkt, an dem auch fleißig geerntet wird. Denn natürlich geht es hier um Cannabis, aber es geht eben auch um einen Betrieb, welcher ein staatliches Ausschreibungsverfahren zu seinen Gunsten entschieden hat. Um das zu erreichen, musste man eine Menge an Voraussetzungen erfüllen und insbesondere einen hohen Grad an Seriosität und Professionalität mitbringen.

Wir einigten uns auf den 12. Juni als Tag meiner Anreise und setzten die Besichtigung auf den Folgetag. Und so vergingen die Wochen, langsamer als sonst, und ich verspüre eine dezente, aber leichte Aufregung, die immer größer wurde. Ich lebe schon immer im äußersten Westen von Deutschland und der Osten der Republik ist für mich Neuland. Und das ganz ohne Vorurteile. Es hatte sich bislang einfach nicht ergeben, und mir fehlte die Neugier. So war es nun ein fantastischer Grund, diese Lücke in meiner Reisebiografie zu füllen. Es überraschte mich dann, dass Dresden doch so weit weg war. Ich hatte intuitiv mit vier Stunden Fahrt gerechnet, musste aber feststellen, dass es sechs waren.

Während der Fahrt hatte ich immer wieder die Bilder vor Augen, die man bereits aus der Presse kennt. Vor allem nachdem Gesundheitsminister Karl Lauterbach seine Pläne für Säule 1 und Säule 2 vorgestellt hatte, erlebte DEMECAN einen echten Run von Presseanfragen für Besichtigungen – dazu kamen lauter Abgeordnete aus der Landes- und Bundespolitik, die auch sehen und gesehen werden wollten. Es ist natürlich die eine Sache Bilder und Videos zu sehen – die andere ist es, plötzlich selbst zwischen tausenden Pflanzen zu stehen, zu welchen man (wie ich) eine sehr liebevolle Beziehung pflegt. Ich stellte mir also die Frage, wie ich mich auf meinen Job konzentrieren sollte, während ich mich gefühlt im Paradies befand.