Der hoffentlich erfolgreiche Anbau Deiner ersten Cannabispflanzen war die Basis für Deinen ersten selbst produzierten Cannabisblüten-Schatz. Doch nun folgt noch die Kür in Form der Verarbeitung bzw. Post-Produktion – also die fachgerechte Ernte, Trocknung und Veredlung (Curing) Deiner Buds. Dieses letzte Kapitel Deines Anbauerlebnisses ist ein sehr wichtiges, denn durch Unwissenheit und entsprechende Fehler kann man in dieser Endphase die Qualität seiner Blüten regelrecht verhunzen oder (wenn es zu Schimmelbefall kommt) sogar komplett ruinieren.
Schon der große deutsche Poet Rainer Maria Rilke wusste um die Bedeutung einer optimalen Reife, als er zu Anfang des letzten Jahrhunderts sehr schön über die Weinernte dichtete: „Herr:
Es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Befiehl den letzten Früchten voll zu sein; gib ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin und jage die letzte Süße in den schweren Wein.“
Im Zweifel also lieber etwas länger warten – dies gilt sowohl für den Erntezeitpunkt als auch die Vorgehensweise bei der Post-Produktion, die unter dem Motto „Slow Bud“ stehen sollte. Gut Ding will gerade auch bei der Verarbeitung geernteter Cannabisblüten Weile haben. Gourmet-Qualität beim Endprodukt kommt nicht im Handumdrehen zustande, sondern braucht ihre Zeit – das ist bei Cannabis nicht anders als beispielsweise bei Wein, Käse oder edlen Steaks. Die Blütenaromen müssen in aller Ruhe reifen und sich dabei verfeinern können. Klar, Geduld zu üben fällt gerade bei der Premiere sehr schwer – wer seine erste eigene Ernte eingefahren hat, ist gespannt wie ein Flitzebogen und super heiß darauf, die Wirkung und den Geschmack der Marke „Do-it-yourself“ zu testen. Aber es lohnt sich wirklich,
die Buds nicht im Hauruck-Verfahren so schnell wie möglich zu trocknen, sondern auf Langsamkeit zu setzen. Damit am Ende kein im Hals kratzendes, harsch schmeckendes Gras a la „Deutsche Hecke“ entsteht, sondern (durch leichte Fermentierung im Laufe des sogenannten Curing-Prozesses) echte Bubatz-Brillanz mit einem tiefgründigen, aspektreichen und verführerischen Bouquet, das den Sinnen schmeichelt.