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20 Jahre ROOR

Die Marke ROOR aus dem pfälzischen Frankenthal kann auf eine mittlerweile 20jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken und ist heute weltweit dafür bekannt, dass sie höchsten Qualitätsansprüchen genügt. Die Wasserpfeifen, Bongs und Vaporizer dieser Marke gelten Vielen als Glaskunstwerke – besondere Einzelstück werden auch gerne mal ausgestellt. Wir sprachen mit mit dem Mann hinter der Marke über die Anfänge, die Gegenwart und die Zukunft von ROOR.

Wie ist deine Liebe zu geblasenem Glas im Allgemeinen und zu Glasbongs im Besonderen entstanden?

Nach meiner Grundausbildung durch Schule und Abitur stand ja die Frage im Raum, was ich nun werden wolle. Ich wollte damals sehr gerne etwas Künstlerisches machen. Wie es der Zufall dann wollte, hatte ich einen Glasbläser kennengelernt, den ich öfter mal besuchte, denn er war einer der Ersten, die damals solche Rauchgeräte hergestellt haben. Anfang der 90er Jahre war ja noch eine Zeit, in der viele Kunsthandwerker ganz gut von ihrer Arbeit leben konnten, und da mich das Glas auch schnell fasziniert hat, entstand in mir der Wunsch, das auch zu lernen. Das war dann wohl die Initialzündung, denn danach habe ich dann meine Ausbildung zum Glasapparatebauer gemacht, da man Kunst ja nicht lernen kann. An der Schule habe ich mir dann auch gleich meine erste Werkstatt aufgebaut und dann fleißig am Abend oder am Wochenende die Sachen gemacht, die man in der Schule nicht herstellen durfte. So sind meine ersten Geräte entstanden, die in meinem Freundeskreis sehr gut ankamen – ich merkte, dass ein großer Bedarf an guten Rauchgeräten bestand. Damals gab es in Deutschland ja gerade mal eine Handvoll Headshops und noch keine Hanfszene, denn die fing erst 1995 mit der ersten Cannabusiness an. Da haben sich die Leute kennengelernt und gemerkt, dass sie nicht alleine sind. Plötzlich waren da auch Hanfsamen zu haben und Grow-Equipment und Grinder und jede Menge Headshop-Sachen – da haben dann natürlich sehr viele Leute einen Laden aufgemacht und das Zeug verkauft. Daraufhin haben sich verschiedene Großhändler gebildet, und die Branche expandierte. Anfangs gab es noch gedruckte Headshop-Verzeichnisse, und dann fing das ja langsam mit dem Internet an. Das kann man sich heute ja kaum noch vorstellen – ein Leben ohne Handys und Internet.

Wie ist schließlich die Marke ROOR entstanden?

Das war ein fließender Übergang, denn anfangs waren die wenigen Headshops noch keine großen Abnehmer. In meinem Freundeskreis dagegen gingen die Bongs von Anfang an gut weg – damals war das aber noch alles namenloses Glas und mir wurde nun klar: Das Kind braucht einen Namen!

Wie bist du auf den Namen ROOR gekommen?

Das war damals mit Markus von der AG Hanf in Darmstadt, der mit Winni später das GROW-Magazin gründete. Ich hatte die Jungs auf einer ihrer Aktionen – einem Smoke-Inn in Darmstadt – kennengelernt und war damit das erste Mal raus aus meinem üblichen Hanffreundeskreis. Markus war auch schon mit dem noch jungen Internet vertraut, und so saßen wir dann irgendwann beisammen und grübelten über einen passenden Namen nach. Mir war wichtig, dass der Name auch auf Englisch gut aussprechbar und möglichst zeitlos und prägnant ist. Wir haben dann in Wörterbüchern und im Internet nach einem passenden Wort gesucht, doch letztendlich fand es Markus dann im Titel eines Buches, das er damals gerade im Rahmen seines Biologiestudiums las: The Biology of Microorganisms. Markus entdeckte die vier Buchstaben und sagte: „Martin, ich habs: ROOR!“ Ich stutzte erst und schüttelte den Kopf, denn ich hatte zuvor auch schon an „Rohr“ gedacht – schließlich verarbeiten wir ja Glasrohre. Aber „Rohr“ oder „Glasrohr“ war irgendwie zu langweilig – doch Markus meinte dann: „Nein, nicht mit H mit zwei O“. Das gefiel mir und wir machten uns sogleich daran, gemeinsam das ROOR-Logo zu entwerfen. Danach bin ich dann zu einem Patentanwalt und habe die Marke und das Logo angemeldet und als eingetragenes Warenzeichen schützen lassen – allerdings noch ohne dabei sicher zu sein, dass die ganze Aktion auch Sinn macht. Kurz darauf erfuhr ich, dass es da in Castrop-Rauxel eine Hanfmesse namens Cannabusiness gibt, und mir war klar – da müssen wir auch hin! Dort lernte ich dann auch prompt meinen ersten amerikanischen Geschäftspartner kennen, und so kam die Sache allmählich ins Laufen. Irgendwie war ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort und traf dort die richtigen Leute.